
62 Prozent der Autofahrer sehen bestimmte Marken als Trigger: BMW und Audi häufig mit aggressivem Fahrverhalten assoziiert.
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Krieg auf der Autobahn: Warum Autofahrer immer aggressiver werden
Eine Beobachtung auf der Autobahn führt zu einer ernsten Frage: Warum sind viele Autofahrer so aggressiv unterwegs?
Drängeln, Hupen, Schneiden
Auf deutschen Autobahnen geht es längst nicht mehr nur um Geschwindigkeit – sondern oft auch um Ego, Stress und Aggression. Immer häufiger drängeln Autofahrer auf der linken Spur, blenden mit Lichtsignalen oder fahren mit gefährlich wenig Abstand.
Aggression auf vier Rädern
Ein Vorfall, den wahrscheinlich jeder so schon mal erlebt hat: Ein Autofahrer wird beim Überholen selbst zum Ziel eines Dränglers – so nah, dass er im Rückspiegel das Frühstücksgebäck des Hintermanns erkennen kann. Der Grund? Offenbar zu wenig PS, um die Erwartungen auf der linken Spur zu erfüllen.
Untersuchung: Automarken als Trigger?
Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Innofact im Auftrag von LeasingMarkt.de wurden über 1000 Teilnehmer gezielt gefragt, ob sie aggressives Fahrverhalten bestimmten Automarken zuordnen und welche Marken aus ihrer Sicht besonders auffällig sind. 62 Prozent der Befragten stimmten dieser These zu. Männer wie Frauen zeigten dabei ähnliche Urteile. Besonders häufig genannt: BMW und Audi. Doch die Studie zeigt auch: Die Ursache liegt oft tiefer.
Psychologischer Druck im Straßenverkehr
Neben Markenvorlieben spielen Faktoren wie Frust im Alltag, Überforderung im Verkehr, chronische Ungeduld und die sogenannte „Verkehrsanonymität“ eine große Rolle. Der Mensch im Nachbarauto wird nicht mehr als Person wahrgenommen, sondern als Hindernis – mit Folgen für das Verhalten hinterm Steuer.
Appell an die Vernunft – und den Blinker
Aggressives Fahren bringt niemanden schneller ans Ziel – im Gegenteil: Es erhöht das Risiko, den Stresslevel und das Unfallpotenzial. Deshalb der Appell: Abstand halten, vorausschauend fahren – und den Blinker benutzen. (mb)