Eine Frau sitzt mit Handy am Steuer

Wer am Steuer telefoniert oder Nachrichten schreibt, kann sich damit in Gefahr bringen.

Foto: Erichsen/dpa

Auto & Verkehr

Unfallforscher warnen: Im Straßenverkehr nicht ablenken lassen

Autor
Von nord24
17. August 2022 // 16:00

Wer am Steuer während der Fahrt telefoniert oder Textnachrichten versendet, geht ein erhöhtes Risiko ein, warnen die Unfallforscher von DEKRA.

Komplexe Anforderungen

Gefährdet sind aber auch Fußgänger und Radfahrer, die sich vom Smartphone ablenken lassen oder mit Kopfhörern unterwegs sind. „Die Anforderungen an uns als Verkehrsteilnehmer sind so komplex, dass wir unsere volle Aufmerksamkeit brauchen, wenn wir sicher nach Hause kommen wollen. Im Verkehrsgeschehen funktioniert ‚Multitasking‘ absolut nicht, denn der Mensch ist dazu nur sehr begrenzt in der Lage. Hier ist jederzeit volle Konzentration gefragt“, warnt DEKRA Unfallforscher Luigi Ancona.

42 Meter im Blindflug

„Wer würde am Steuer eines Fahrzeuges freiwillig für mehrere Sekunden die Augen schließen? Sicherlich die allerwenigsten von uns“, so der DEKRA Unfallforscher. Dennoch können es sich viele nicht verkneifen, beim Fahren ihre Nachrichten zu checken. „Der Effekt ist derselbe: Wer bei 50 km/h drei Sekunden aufs Smartphone schaut, legt fast 42 Meter im Blindflug zurück, bei Tempo 80 sind es fast 67 Meter.

Nebentätigkeit birgt Gefährdungspotenzial

Von der eigentlichen Fahraufgabe können die verschiedensten Aktivitäten ablenken, wie etwa ein anspruchsvolles Telefonat, das Lesen und Schreiben von Nachrichten, Gespräche mit Mitfahrern, Essen, Trinken, Rauchen, die Zuwendung zu Kindern auf dem Rücksitz, Tiere im Fahrzeug oder auch die Bedienung des Navigations- oder Audio-Systems, oft über ein komplexes Touch-Display. „Jede Nebentätigkeit, bei der die Konzentration auf das Verkehrsgeschehen verlorengeht, birgt ein Gefährdungspotenzial – für einen selbst wie für andere“, so der Unfallforscher.