
Mietkosten stabil, Energiekosten nicht: Eine aktuelle Studie zeigt, wie Umzüge und steigende Nebenkosten Familien und Alleinlebende unterschiedlich belasten.
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Bezahlbare Mieten dank stabiler Kaltmieten - doch hohe Energiekosten belasten
Explodierende Energiekosten belasten die Haushalte - und das trotz stabiler Mieten. Besonders in Großstädten steigt die Mietkostenbelastung nach Umzügen.
Eine aktuelle Studie des Eigentümerverbands Haus & Grund zeigt, dass die Mietkostenbelastung in Deutschland zwischen 2014 und 2023 weitgehend stabil geblieben ist. Familien und Alleinlebende profitieren von stabilen Nettokaltmieten, stehen jedoch durch steigende Energiekosten zunehmend unter Druck. Besonders in Großstädten und nach Umzügen erhöht sich die Belastung spürbar.
Stabile Kaltmieten, steigende Nebenkosten
Der Bericht verdeutlicht: Die Kaltmieten sind in den letzten zehn Jahren nur geringfügig gestiegen. Der Hauptgrund für teurere Wohnkosten sind die explodierenden Energiekosten, die durch steigende Einkommen nicht ausgeglichen werden konnten. „Regulierungen wie die Mietpreisbremse oder Kappungsgrenzen bekämpfen daher nicht die eigentlichen Ursachen der hohen Wohnkosten“, so Kai Warnecke, Präsident von Haus & Grund.
Eine Lösung sieht Warnecke im verstärkten Wohnungsbau in Ballungszentren sowie in der Senkung der Energiekosten.
Familien und Alleinlebende unterschiedlich betroffen
Laut der Studie sank die Mietkostenbelastung bei Familien von 15,2 Prozent des Haushaltseinkommens im Jahr 2014 auf 14,8 Prozent im Jahr 2023. In ländlichen Regionen fällt die Belastung teilweise sogar unter zehn Prozent, während sie in städtischen Gebieten bei durchschnittlich 20 Prozent liegt.
Für Alleinlebende blieb der Anteil des Einkommens, der für Miete aufgewendet wird, weitgehend stabil - mit einem leichten Anstieg von 20,2 Prozent (2014) auf 20,6 Prozent (2023). Allerdings wird die Situation nach einem Umzug schwieriger: In Großstädten wie Berlin oder München müssen Alleinlebende nach einem Umzug durchschnittlich 33,2 Prozent ihres Einkommens für die Miete aufwenden.
Umzüge treiben Wohnkosten in die Höhe
Die Studie macht deutlich, dass Umzüge zu einer höheren Mietkostenbelastung führen. Familien, die umziehen, zahlen 2023 im Schnitt 20,6 Prozent ihres Einkommens für Miete - 2,2 Prozentpunkte mehr als 2014. Bei Alleinlebenden stieg dieser Wert nach einem Umzug sogar von 25,1 Prozent auf 28,0 Prozent.
Lösungsvorschläge: Mehr Wohnraum und bessere Energiepolitik
Um die Wohnkosten in Ballungsräumen zu senken, fordert Haus & Grund eine konsequente Förderung des Wohnungsbaus und die Einführung effizienterer Energiekostenkontrollen. Ziel sei es, das Wohnen langfristig bezahlbar zu halten.
Wer mehr über die Mietkostenentwicklung in den einzelnen Regionen erfahren möchte, findet die vollständige Studie auf der Webseite von Haus & Grund unter dem Titel „Bezahlbarkeit von Mieten“.