Buxtehude: Hat Rapper Bushido eine Frau überfallen?

Blog deckt Fotomontage auf

Der „BILDblog“, ein kritischer Internetblog für deutsche Medien, hatte die fragwürdige Aktion der Stader Polizei am Donnerstag mit einer Fotomontage aufgedeckt. Bushidos Kette wurde wegretuschiert, sein Bart verlängert, ein paar Punkte und Striche in sein Gesicht gemalt, ihm eine Mütze aufgesetzt.

"Fancy Filter über Bild gelegt"

Für die Betreiber des Blogs gibt es keine Zweifel: Die Polizei hat sich an dem Foto von Bushido orientiert. „Die Polizeiinspektion Stade hat offenbar ein Foto des Rappers genommen, es gespiegelt, das Foto leicht verzerrt, einen fancy Filter über das Bild gelegt. Und schon war das Phantombild fertig.“

Polizei bestreitet Vorwurf

Bei der Polizei sehen die Verantwortlichen das Ganze wenig überraschend etwas anders. Andre Janz, Sprecher der Stader Polizeiinspektion, sprach auf Anfrage von einer „zufälligen Ähnlichkeit“.

"Professionell gezeichnetes Phantombild"

Es handele sich um ein professionell gezeichnetes Phantombild von einem Zeichner des Landeskriminalamtes, so Janz weiter. „Es wurde mit Angaben der Zeugin gezeichnet.“ Zu weiteren Fragen wollte sich die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern.

Bushido musste als Vorlage dienen

Die Aussage der Polizei erscheint bei genauer Betrachtung des Fotos mindestens fragwürdig, wenn nicht gar peinlich: Das weiße Haar in der Augenbraue, ein hervorstehendes Nasenhaar und die sichtbaren Spuren der wegretuschieren Kette am Kragen des Shirts – spätestens diese Details zeigen deutlich: Bushido musste als Vorlage herhalten.

Bushido bedankt sich

Der Rapper selbst sieht den Vorfall offenbar sehr gelassen. Für eine offizielle Stellungnahme war er zwar nicht zu erreichen, veröffentlichte aber auf seiner Facebook-Seite selbst die Montage beider Bilder mit dem Zusatz: „Danke an die Polizei in Buxtehude für den Style Tipp! Werde mir wahrscheinlich ein rotes Cap demnächst zulegen!“

Montage: Gausmann