Mehrere Menschen schreiten durch das Watt, während dsa Wasser langsam steigt.

25 Wattwanderer, darunter vier Kinder, konnten auf ihrem Weg von Föhr nach Amrum einen Priel nicht durchqueren. Die Seenotretter der DGzRS-Station Amrum befreiten sie aus der Situation.

Foto: DGzRS

Blaulicht

Drama bei Nordsee-Wattwanderung: Starke Strömung wird für 25 Menschen zur Falle

22. April 2025 // 09:49

Eine Wattwanderung in der Nordsee vor Amrum endet im Seenot-Einsatz: 25 Menschen wurden durch starken Priel eingeschlossen.

Wattwandergruppe in Not

Auf der Nordseeinsel Amrum sind am Ostermontag 25 Wattwanderer, darunter vier Kinder, in eine lebensgefährliche Situation geraten. Zwischen Föhr und Amrum stoppte sie ein plötzlich unpassierbarer Priel – nur das schnelle Eingreifen der Seenotretter konnte Schlimmeres verhindern.

Starke Strömung verhindert Rückweg

Gegen 14.25 Uhr erreichte das Maritime Rescue Co-ordination Centre Bremen (MRCC) der Notruf: Die Gruppe steckte rund 300 Meter vor der Amrum Odde fest. Obwohl alle Teilnehmer mit Watthosen ausgerüstet waren, wurde ein Priel durch eine unerwartet starke Strömung zur Falle. Wattführer Dark Blome, seit 29 Jahren im Einsatz, zeigte sich überrascht: „Da war plötzlich ein Loch, wo vorher keines war.“

Tochterboot „Lotte“ im Rettungseinsatz

Der Seenotrettungskreuzer „Ernst Meier-Hedde“ setzte umgehend das Tochterboot „Lotte“ ein. Mit einem Tiefgang von nur 80 Zentimetern ist es ideal für flaches Gewässer geeignet. Die Besatzung erreichte die Gruppe auf einer Sandbank, noch knapp vom Wasser verschont. Der Rückweg über den Priel war jedoch unmöglich.

Zwei Rettungstouren zum Ufer

Ein Seenotretter watete mit einer Leine zur Gruppe und sicherte die Menschen auf dem kurzen Weg zum Boot. In zwei Fahrten wurden alle Personen zur nahe gelegenen Amrum Odde gebracht. Alle Wattwanderer kamen mit dem Schrecken und leichter Unterkühlung davon. Das teilte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger mit. (dm)