
Zwischen Orten Mayweilerhof und Ulmet wurden zwei Polizisten erschossen. Kerzen erinnern an die Verstorbenen.
Foto: Harald Tittel/dpa
Ermittler gehen 150 Hinweisen zu Polizistenmördern nach
Nach den tödlichen Schüssen auf zwei junge Polizisten in der Pfalz untersuchen die Ermittler am Mittwoch weitere Details zu den beiden festgenommenen Tatverdächtigen.
Ein großes Waffenarsenal wurde sichergestellt
Die Behörden wollen unter anderem klären, ob die Männer über Waffenbesitzkarten verfügten, wie die Staatsanwaltschaft in Kaiserslautern mitteilte. Bei der Festnahme der Männer am Montag im Saarland war ein großes Waffenarsenal sichergestellt worden. Die Ermittler wollen auch den rund 150 Hinweisen nachgehen, die zu dem Verbrechen bis zuletzt eingegangen waren.
Die Tatverdächtigen sitzen wegen Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord und Wilderei in Untersuchungshaft
Seit Dienstag sitzen die 32 und 38 Jahre alten Saarländer wegen Verdachts auf gemeinschaftlichen Mord und Wilderei in Untersuchungshaft. Sie sollen am frühen Montagmorgen bei einer Verkehrskontrolle im Kreis Kusel - er liegt im Südwesten von Rheinland-Pfalz und grenzt ans Saarland - eine 24 Jahre alte Polizeianwärterin und einen 29 Jahren alten Oberkommissar erschossen haben. Die Ermittler vermuten, dass die Männer Jagdwilderei vertuschen wollten. Der Kofferraum ihres Kastenwagens war demnach voller Wild.
Hinweise auf eine politisch motivierte Tat gibt es nicht
Der Ältere habe sich bisher nicht zur Sache geäußert, der Jüngere habe die Wilderei eingeräumt sowie die Polizeikontrolle und Schüsse geschildert, hieß es. Er hat der Staatsanwaltschaft zufolge bestritten, selbst geschossen zu haben. Die Ermittler gehen davon aus, dass mindestens zwei Waffen verwendet wurden - und diese von beiden Beschuldigten genutzt wurden. Hinweise auf eine politisch motivierte Tat oder etwa Verbindungen in die sogenannte Reichsbürgerszene gebe es nicht.
Den Männern droht eine lebenslange Haft
Die Tatverdächtigen sind nicht vorbestraft. Der 38-Jährige sei der Polizei aber bereits wegen Jagdwilderei und Verkehrsunfallflucht aufgefallen, der 32-Jährige wegen Betrugsdelikten, hieß es. Der Staatsanwaltschaft zufolge droht den Männern nun lebenslange Haft.
Hassnachrichten in den sozialen Medien
Die Ermittler sprachen derweil auch von Beifallsbekundungen mit den Tätern in sozialen Medien. Dies werde man nicht hinnehmen, kündigte Frank Gautsche von der Kriminaldirektion Westpfalz an. Die Behörden würden diese „abscheulichen Postings“ genau untersuchen und alles daran setzen, die Absender von Hassnachrichten strafrechtlich zu verfolgen. (dpa/mb)
150 Hinweise zu Polizistenmördern Nach den tödlichen Schüssen auf zwei junge Polizisten in der Pfalz untersuchen die Ermittler am Mittwoch weitere Details zu den beiden festgenommenen Tatverdächtigen. Die Ermittler wollen auch den rund 150 Hinweisen nachgehen, die zu dem Verbrechen bis zuletzt eingegangen waren.