
Spezialkräfte sicherten das gefährliche Gemisch und leiteten Ermittlungen wegen des Sprengstoffgesetzes ein.
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Explosionsgefahr am Werdersee: Polizei stoppt Raketenbau
Ein Vater wollte mit seinem Sohn eine „Zuckerrakete“ bauen. Die Mutter erkannte die Gefahr und schaltete die Polizei ein.
Raketenbau endet mit Polizeieinsatz
Im Bremer Umland hat die Polizei am Mittwoch, den 13. August einen ungewöhnlichen Vorfall gestoppt: Ein 56-jähriger Mann hatte gemeinsam mit seinem elfjährigen Sohn versucht, eine sogenannte „Zuckerrakete“ herzustellen. Dieser Eigenbau, basierenend auf Mischanleitungen aus dem Internet, enthalten typischerweise Zucker und ein Oxidationsmittel wie Kaliumnitrat – beides in Kombination hochgefährlich.
Mutter reagiert geistesgegenwärtig
Da der Vater den Bau nicht abschliessen konnte, bat er die in Bremen lebende Mutter des Kindes, die letzten Arbeiten an der Rakete zu übernehmen. Die Frau erkannte die Gefahr, bekam es mit der Angst zu tun und alarmierte die Polizei. Zuvor hatte sie das bereits gemischte, entzündliche Pulver in einem Beutel am Werdersee deponiert. Das teilt die Bremer Polizei in ihrer Presseerklärung mit.
Entschärfer übernehmen
Spezialkräfte der Entschärfergruppe der Bundespolizei sicherten das Material unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Es wurde in ein Labor gebracht, um die genaue Zusammensetzung und Gefährlichkeit zu analysieren. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz.
Warnung vor gefährlichen Experimenten
Die Polizei weist darauf hin, dass sogenannte „Zuckerraketen“ in sozialen Netzwerken oft verharmlost werden. In Wirklichkeit bergen sie erhebliche Risiken: Hohe Temperaturen, starke Rauchentwicklung und Brandgefahr können zu schweren Verletzungen führen. Besonders Eltern werden gebeten, solche Experimente nicht zuzulassen. (mb)