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Razzia: Die Polizei durchsuchte eine Modellwohnung und traf auf fünf nicht registrierte Frauen. Der Verdacht auf Menschenhandel steht im Raum. Die Ermittlungen laufen weiter.

Foto: Gabbert/dpa

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Der Norden

Illegale Prostitution und Menschenhandel? Polizei durchsucht Modellwohnung

26. September 2024 // 13:07

Polizeiaktion im Landkreis Stade: Fünf osteuropäische Frauen ohne Registrierung als Prostituierte wurden am Mittwochabend in einer Modellwohnung entdeckt.

Durchsuchung in Buxtehuder Modellwohnung

In der Buxtehuder Innenstadt durchsuchten Polizei und Ordnungsbehörden am späten Mittwochabend eine Modellwohnung. Vorausgegangen waren anonyme Hinweise, die auf nicht angemeldete Prostitution in dem Objekt hindeuteten. Die Durchsuchung dauerte von 20.45 Uhr bis Mitternacht und führte zu mehreren Feststellungen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.

Anonyme Hinweise sowie Beweise: Fotos und Videos

Die Ermittlungen wurden durch Hinweise von anonymen Informanten ausgelöst, die Fotos und Videos vorgelegt hatten. Diese sollen belegen, dass junge Frauen asiatischer und osteuropäischer Herkunft regelmäßig in Kleinbussen zur Modellwohnung gebracht wurden. Daraufhin leitete der Landkreis Stade ein Ordnungswidrigkeitenverfahren nach dem Prostituiertenschutzgesetz ein.

Fünf nicht registrierte Frauen angetroffen

Bei der Durchsuchung trafen die Einsatzkräfte auf fünf Frauen osteuropäischer Herkunft, die nach ersten Erkenntnissen nicht als Prostituierte registriert waren. Der Verdacht besteht, dass mindestens eine von ihnen unter falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt wurde. Auch der Wohnungsmieter wurde angetroffen und befragt.

Ermittlungen laufen weiter

Die Befragungen der angetroffenen Frauen dauerten bis weit in die Nacht an. Mehrere Beweismittel wurden sichergestellt und werden aktuell ausgewertet. Wie viele Prostituierte insgesamt im Landkreis Stade tätig sind, bleibt laut Polizei unklar, da die Anmeldung bundesweit gilt und alle zwei Jahre erneuert werden muss.

Schutz der Privatsphäre im Prostituiertenschutzgesetz

Die Behörden weisen darauf hin, dass es kein zentrales Register für Prostituierte gibt, um deren Privatsphäre zu schützen. Dies erschwert die Nachverfolgung, wenn eine Person ihre Tätigkeit aufgibt oder den Landkreis wechselt. (pm/axt)