
Schüsse auf Passanten nach Herkunftsfrage – Haftbefehl
Foto: Jens Büttner
Mann soll auf Ausländer geschossen haben – Staatsschutz ermittelt
Nach einer Frage zur Herkunft soll ein Mann mit einer Gasdruckwaffe auf einen Passanten geschossen haben. Das Opfer wurde verletzt.
Im baden-württembergischen Tuttlingen soll ein 43-jähriger Mann mit einer Gasdruckwaffe mehrfach auf einen Passanten geschossen haben – offenbar aus fremdenfeindlichem Motiv. Wie die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart mitteilte, hat das Staatsschutzzentrum die Ermittlungen übernommen. Der Vorfall ereignete sich bereits im Februar.
Gezielter Angriff nach Herkunftsfrage
Laut Behördenangaben sprach der Tatverdächtige sein Opfer auf offener Straße an und fragte ihn nach dessen Herkunft. Nachdem sich der 39-jährige Mann als Ausländer – konkret als Syrer – zu erkennen gegeben hatte, soll der Angreifer sofort gezielt das Feuer eröffnet haben. Das Opfer erlitt Verletzungen im Gesicht und am Oberkörper.
Anzeige erst Wochen später
Der Syrer brachte die Tat erst einige Wochen nach dem Angriff zur Anzeige. Er suchte ärztliche Hilfe und schilderte dann den Vorfall. Die Polizei nahm daraufhin Ermittlungen auf, die nun zur Festnahme des mutmaßlichen Täters führten.
Gasdruckwaffe und Munition sichergestellt
Bei einer anschließenden Wohnungsdurchsuchung fanden die Ermittler eine Gasdruckwaffe samt Munition sowie mehrere Magazine. Der 43-Jährige befindet sich seit vergangenem Freitag in Untersuchungshaft.
Staatsschutz sieht besonderes öffentliches Interesse
Die Generalstaatsanwaltschaft begründete die Übernahme des Falls mit der besonderen Schwere und dem öffentlichen Interesse – Schüsse auf offener Straße gelten als außergewöhnlich. Der Fall sorgt regional und überregional für Bestürzung und Diskussionen über rassistisch motivierte Gewalt. (dpa/vk)