Die Rachefahrt endet vor Gericht.

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Foto: Daniel Karmann

Blaulicht

Mit voller Absicht: Autofahrer überfährt Radfahrer wegen Geldschulden

30. Oktober 2025 // 18:00

Wegen 250 Euro Schulden hat ein Autofahrer in Düsseldorf einen 19-Jährigen mit voller Absicht überrollt – jetzt wurde das Urteil gesprochen.

In Düsseldorf ist ein 24-jähriger Mann zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, weil er mit einem Auto gezielt einen 19-jährigen Radfahrer überrollt hat. Das Landgericht Düsseldorf sprach ihn wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung schuldig. Die Tat soll auf Geldschulden in Höhe von 250 Euro zurückgehen, die das Opfer bei einem Freund des Angeklagten gehabt haben soll.

Gericht sieht Tötungsabsicht – trotz Teilgeständnis

Der Angriff ereignete sich, als der Täter gemeinsam mit drei Freunden in einem geliehenen Auto unterwegs war. Als sie den jungen Mann auf der Straße sahen, soll der Fahrer ihn absichtlich mit dem Wagen erfasst haben. Obwohl der Angeklagte angab, das Opfer nur verprügeln zu wollen, urteilte der vorsitzende Richter, dass er dessen Tod zumindest billigend in Kauf genommen habe.

Radfahrer wird dauerhaft unter den Folgen leiden

Das Opfer erlitt bei der Tat schwere Verletzungen. Neben einem Schienbeinbruch wurden mehrere Bänderrisse und tiefe Hautabschürfungen diagnostiziert. Laut Gericht wird der 19-Jährige lebenslang mit den Folgen zu kämpfen haben. Das Gericht verpflichtete den Täter zur Zahlung von 10.000 Euro Schmerzensgeld und entzog ihm den Führerschein.

Auto als Tatwaffe – Richter spricht Klartext

„Wer jemanden mit einem Auto als Waffe anfährt und überrollt, nimmt dessen Tod billigend in Kauf“, betonte Richter Rainer Drees in seiner Urteilsbegründung. Zwar wertete das Gericht das Teilgeständnis des Angeklagten strafmildernd, sah jedoch in der Brutalität der Tat keinen Raum für Milde. (dpa/vk)