Landgericht Oldenburg tagt in den Weser-Ems-Hallen

Seit Februar sucht das Landgericht Oldenburg in einem Prozess gegen sieben ehemalige Vorgesetzte von Niels Högel nach Antworten, ob es eine Mitschuld gibt.

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Blaulicht

Oldenburg: Högel-Vorgesetzte können mit Freisprüchen rechnen

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Von nord24
12. Oktober 2022 // 17:20

Hätte der Patientenmörder Niels Högel gestoppt werden können? Das beleuchtet der Prozess gegen sieben ehemalige Vorgesetzte des Pflegers.

Viel Gerede

Welche Mitschuld tragen ehemalige Kollegen, Ärzte und Klinikleitungen an den Taten des verurteilten Patientenmörders Niels Högel? Seit Februar sucht das Landgericht Oldenburg in einem Prozess gegen sieben ehemalige Vorgesetzte nach Antworten. Dabei hat sich herausgestellt: An den Kliniken in Oldenburg und Delmenhorst gab es viel Gerede über Högel, das Misstrauen war groß. Dennoch wurde am Mittwoch einmal mehr deutlich, dass die Angeklagten keine Verurteilung befürchten müssen.

Kein Vorsatz

Einzelne Angeklagten hätten zwar "Schuld auf sich geladen", sagte Staatsanwältin Gesa Weiß. Es seien massive Fehler gemacht worden. "Auf Verdachtsmomente wurde falsch reagiert", so Weiß. Dies sei aber "nicht justiziabel". Bei keinem der Angeklagten sei ein Vorsatz zur Beihilfe zum Totschlag beziehungsweise versuchten Totschlag durch Unterlassen zu erkennen. Angeklagt sind drei Ärzte, zwei leitende Pflegerinnen und ein leitender Pfleger sowie ein Ex-Geschäftsführer. Auch die Verteidigung plädierte am Mittwoch auf Freispruch.