
Polizei und Staatsanwaltschaft warnen nach Festnahmen in Buchholz vor gefährlicher Selbstjustiz durch Dating-App-Köder.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/Symbolbild
Verabredung zum „Pädo-Klatschen“: Polizei nimmt fünf junge Männer fest
In Buchholz sind fünf Männer festgenommen worden, die Opfer über Dating-Apps in gewaltsame Fallen gelockt haben sollen.
Fünf Festnahmen nach Angriffen in Buchholz
In Buchholz, südlich von Hamburg, hat die Polizei fünf Männer im Alter von 19 bis 21 Jahren festgenommen. Sie sollen über Dating-Apps Kontakt zu ihren Opfern aufgenommen, sich unter einem Vorwand verabredet und diese bei den Treffen angegriffen haben. Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, erlitten dabei einige Betroffene erhebliche Verletzungen.
Möglicher Bezug zu „Pädo-Klatschen“-Videos
Die Ermittler prüfen, ob ein Zusammenhang zu Videos auf der Plattform TikTok besteht, in denen unter dem Schlagwort „Pädo-Klatschen“ mutmaßliche Pädophile konfrontiert und angegriffen werden. Bei Durchsuchungen der Wohnungen der Verdächtigen wurden Beweise sichergestellt.
Polizei warnt vor Selbstjustiz
Lüneburgs Polizeipräsidentin Kathrin Schuol betonte, dass solche Aktionen Ermittlungen gefährden und keinen Beitrag zur Gerechtigkeit leisten. Stattdessen handele es sich um nicht akzeptable Selbstjustiz, die rechtsstaatliche Verfahren untergräbt.
Bundesweite Serie ähnlicher Taten
Der Fall reiht sich in eine Serie ähnlicher Vorfälle ein: In Aschaffenburg stehen derzeit fünf junge Männer vor Gericht, die angeblich ältere Männer in Sex-Fallen gelockt und ausgeraubt haben. Auch in Frankfurt/Main wurde kürzlich ein 23-Jähriger wegen ähnlicher Vorwürfe festgenommen. Die Täter sollen ihre Opfer unter Druck gesetzt haben, indem sie ihnen drohten, sie öffentlich als pädophil zu bezeichnen. (dpa/mb)