Eine Wohnung zu bekommen ist für Menschen mit Migrationshintergrund oft schwer.

Eine Wohnung zu bekommen ist für Menschen mit Migrationshintergrund oft schwer.

Foto: picture alliance / dpa

Bremen

Bremen: Diskriminierung bei der Wohnungsvergabe?

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Von nord24
20. Mai 2021 // 10:32

Bei der Bremer Gesellschaft Brebau werden Vorwürfe der systematischen Diskriminierung von Wohnungssuchenden mit Migrationshintergrund geprüft.

„Mit aller Konsequenz aufklären“

„Wir nehmen das Thema sehr ernst und werden den Sachverhalt mit aller Konsequenz aufklären“, ließ die Geschäftsführung am Donnerstag erklären. Radio Bremen hatte zuvor berichtet, dass Menschen mit Wurzeln außerhalb Deutschlands von Brebau-Wohnungen ferngehalten werden sollen.

Spezielle Notizen

Mit Verweis auf Zeugenaussagen und interne schriftliche Anweisungen hieß es in dem Bericht, dass die Brebau spezielle Notizen über Wohnungsinteressierte erstellen lasse. Demnach soll von Mitarbeitenden vermerkt werden, ob ein Bewerber oder eine Bewerberin schwarz ist, ein Kopftuch trägt, mit der deutschen Kultur vertraut ist, westlich integriert ist oder wie die Deutschkenntnisse sind. Auch Menschen, die zuvor in sozialen Einrichtungen wie Übergangsheimen für Obdachlose gemeldet waren, sollen dem Bericht zufolge keine Wohnungen angeboten bekommen.

Klare Distanzierung

Von der Brebau-Geschäftsführung hieß es, dass ein solches Vorgehen im deutlichen Gegensatz zur unternehmerischen Haltung stehe und Diskriminierung nicht toleriert werde. „Sollten sich die Vorwürfe erhärten, werden wir alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um ein solches Verhalten unmittelbar abzustellen“, teilte Brebau mit.

Stadt alleiniger Eigentümer

Die Stadt Bremen ist alleinige Eigentümerin der Wohnungsbaugesellschaft Brebau, nachdem die Sparkasse 2019 ihren Brebau-Anteil in Höhe von 50 Prozent an die Stadt verkaufte. Die Brebau zählt 128 Mitarbeiter und bietet Miet- und Eigentumswohnungen, Reihenhäusern und Leistungen der Haus- und Wohnungsverwaltung an.