
Menschen ohne Krankenversicherung können in Bremen im Rahmen eines Projektes medizinische Hilfe in Anspruch nehmen.
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Bremen: Menschen ohne Papiere erhalten medizinische Versorgung
Menschen ohne Papiere und Krankenversicherung können in Bremen seit Kurzem bei einem Pilotprojekt medizinische Hilfe und Behandlungen in Anspruch nehmen.
Gefördertes Pilotprojekt
Die Hansestadt fördere ein entsprechendes Pilotprojekt mit 1,45 Millionen Euro, teilte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) am Mittwoch mit: "Herkunft und soziale Umstände dürfen bei der gesundheitlichen Versorgung keine Rolle spielen, und jeder und jedem muss unser medizinisches Versorgungssystem offenstehen."
Hürde abbauen
“Im Behandlungs- und Beratungszentrum des "Vereins zur Förderung der gesundheitlichen und medizinischen Versorgung nicht versicherter und papierloser Menschen in Bremen" könnten Menschen untersucht werden, hieß es. Dort erhielten sie Behandlungs- und Apothekenscheine, die Arztpraxen und Apotheken mit dem Verein abrechnen könnten. Der Behandlungsschein könne auch pseudonymisiert ausgestellt werden, um eine Hürde für die Betroffenen abzubauen, betonte die Senatorin.
Zahl im vierstelligen Bereich
Die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherung im Land Bremen liegt nach einer Schätzung der senatorischen Behörde im niedrigen vierstelligen Bereich. Dies sei eine beachtliche Größe und zeige den dringenden Handlungsbedarf. Seit Mitte August seien in den Räumlichkeiten des Vereins bereits mehr als 100 Personen behandelt oder beraten worden. (dpa)