
Ein Großteil der betroffenen Frauen und Mädchen erstattet keine Anzeige und wendet sich auch nicht an entsprechend spezialisierte Beratungsstellen.
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Bremer Frauenbeauftragte fordert mehr Geld für Kampf gegen Gewalt
Die Bremer Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm fordert mehr Geld, um von Gewalt betroffenen Mädchen und Frauen besser helfen zu können.
Perspektive fehlt
"Für die dringend gebrauchte Gewaltschutzambulanz oder einige Stadtteilprojekte fehlt beispielsweise bisher die dauerhafte Finanzierung und damit eine langfristige Perspektive", erklärte Wilhelm am Mittwoch mit Blick auf den internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen an diesem Freitag (25. November). Frauensenatorin Claudia Bernhard (Linke) betonte die Bedeutung der Hilfen.
Landesaktionsplan beschlossen
Der Bremer Senat hatte im März für die Jahre 2022 bis 2025 einen Landesaktionsplan zur Umsetzung der "Istanbuler Konvention" zum Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt beschlossen. Wilhelm sagte zur Finanzierung, die für die Jahre 2022 und 2023 vorgesehenen je 550.000 Euro bildeten "eine Grundlage, um die im Aktionsplan festgehaltenen Maßnahmen anzugehen". Um sie jedoch vollständig umzusetzen, seien weitere Mittel nötig.
Hohe Dunkelziffer
Die Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten wies in diesem Zusammenhang auf die hohe Dunkelziffer der von Gewalt betroffenen Frauen und Mädchen hin. Ein Großteil erstatte keine Anzeige und wende sich auch nicht an entsprechend spezialisierte Beratungsstellen. Ähnlich wie bei häuslicher Gewalt kämen die Täter häufig aus dem Umfeld und stünden in einer persönlichen Beziehung zu den Betroffenen, was die Hürden für eine Anzeige bei der Polizei erhöhe. (dpa)