Das Thyssenkrupp-Logo steht vor einer Werksanlage. (zu dpa: «Thyssenkrupp-Stahl: Aufsichtsrat berät über Neuaufstellung»)

Nur 110 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben.

Foto: Federico Gambarini

Bremen

Ist das das Ende? Thyssenkrupp streicht hunderte Jobs in Bremen

23. September 2024 // 14:08

Thyssenkrupp streicht in Bremen-Farge 420 Stellen. Nur 110 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben.

420 Arbeitsplätze bei Thyssenkrupp in Bremen gestrichen.

Thyssenkrupp hat seine Belegschaft am Vormittag über einen drastischen Stellenabbau in Bremen-Farge informiert. Von den rund 550 Arbeitsplätzen am Standort sollen 420 gestrichen werden. Nur etwa 110 Mitarbeiter werden ihre Jobs behalten. Diese Entscheidung wurde in einer Betriebsversammlung bekannt gegeben.

Massive Kritik von Gewerkschaft und Betriebsrat

Der Plan, den Großteil der Belegschaft abzubauen, stößt bei der Gewerkschaft IG Metall auf scharfe Kritik. „Das ist perspektivisch der Tod des Standortes“, äußerte sich IG-Metall-Vertreter Volker Stahmann. Trotz der strategischen Neuausrichtung des Unternehmens, das Montageanlagen für Verbrenner- und Elektromotoren herstellt, befürchten viele den Niedergang des Standortes im Bremer Norden.

Aufsichtsratsentscheidung am Mittwoch erwartet

Ein endgültiger Beschluss über die genauen Zahlen und Details soll in der Aufsichtsratssitzung des Konzerns am Mittwoch fallen. Dort wird entschieden, wie es mit den verbliebenen 110 Stellen weitergeht und welche Maßnahmen zur Abwicklung des Stellenabbaus ergriffen werden.

Standort Bremen-Farge vor unsicherer Zukunft

Die Entscheidung, 420 Stellen abzubauen, bringt den Standort Bremen-Farge an den Rand seiner Existenz. Für viele Beschäftigte, die jahrelang in der Produktion von Montageanlagen tätig waren, bedeutet dies eine unsichere Zukunft.

Thyssenkrupp unter Druck

Betriebsrat und Gewerkschaft werfen Thyssenkrupp gravierende Managementfehler vor. Der massive Stellenabbau wird als Zeichen von wirtschaftlichen Problemen gesehen, die der Konzern offenbar nicht rechtzeitig in den Griff bekommen hat. Nun stehen viele Familien vor einer schwierigen Zeit, während die IG Metall weitere Proteste plant. Betriebsrat und Gewerkschaft kündigen an, weiterhin gegen den Abbau kämpfen zu wollen.