
In einem neuen Projekt will das Jobcenter ab 2023 Frauen engmaschiger betreuen und aus der Arbeitslosigkeit holen.
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Jobcenter Bremen: Mehr gezielte Maßnahmen für arbeitslose Frauen
Das Jobcenter in Bremen will mit Fördermitteln und Projekten mehr Frauen aus der Arbeitslosigkeit holen.
Höhere Eingliederungshilfen
So sei in den vergangenen Jahren der Anteil an Eingliederungshilfen erhöht worden, der Frauen zugute kommt, sagte Geschäftsführer Thorsten Spinn am Mittwoch. In diesem Jahr seien 44,3 Prozent der Fördermittel für arbeitslose Frauen aufgewendet worden. Dies entspreche ihrem gleichbleibenden Anteil von etwa 45 Prozent der Arbeitslosen in der Stadt Bremen.
Kinderbetreuung anbieten
Noch 2018 seien nur 37 Prozent der Fördermittel für Frauen aufgewendet worden. Bei Qualifizierungsmaßnahmen werde jetzt darauf geachtet, dass die Träger zugleich eine Kinderbetreuung anbieten, um Frauen die Teilnahme zu ermöglichen, sagte Spinn. Die Nachfrage sei groß. Insgesamt habe das Jobcenter in diesem Jahr etwa 67 Millionen Euro für Eingliederungs- und Qualifizierungsmaßnahmen ausgegeben.
Viele Industriejobs
"Frauen haben es am Bremer Arbeitsmarkt schwerer als Männer", sagte der Geschäftsführer. Der Anteil erwerbstätiger Frauen sei in der Hansestadt besonders niedrig. Als einen Grund sehe er das Fehlen von Kinderbetreuung. Zum anderen biete die Bremer Wirtschaftsstruktur viele Industriejobs, die aber vor allem von Männern besetzt werden. Der Dienstleistungs- und Sozialsektor, in dem viele Frauen arbeiten, zahle weniger und sei schwächer ausgeprägt.
Engmaschigere Betreuung
In einem neuen Projekt will das Jobcenter ab 2023 Frauen engmaschiger betreuen. Dann soll sich eine Beraterin oder ein Berater um 100 Frauen kümmern, während der Schlüssel sonst bei 250 bis 300 Arbeitslosen liegt. Erste Zielgruppe sollen Frauen sein, die keine Kinderbetreuung brauchen. Zweite Zielgruppe sind Frauen in Elternzeit mit Kindern unter drei Jahren.