
Behörde im Norden warnt vor Polio-Viren – Kinderlähmung dennoch fast ausgerottet
Foto: Marcus Brandt
Polio-Alarm in Norddeutschland: Gesundheitsbehörde empfiehlt Impfschutz
Trotz nahezu ausgerotteter Kinderlähmung warnt Bremen vor Polio-Viren im Abwasser und rät zur Überprüfung des Impfschutzes.
Polio-Viren im Abwasser deutscher Städte entdeckt
In den vergangenen Wochen wurden in mehreren deutschen Städten, darunter Hamburg, München und Köln, Polio-Viren im Abwasser nachgewiesen. Diese Funde stammen aus einem Forschungsprojekt des Robert-Koch-Instituts (RKI), das seit 2021 Abwasserproben auf Polioviren untersucht. Die entdeckten Viren sind sogenannte Schluckimpfstoff-abgeleitete Polioviren, die von geimpften Personen ausgeschieden werden können.
Bremer Gesundheitsbehörde rät zur Impfung
Obwohl in Bremen und Bremerhaven bisher keine Polioviren im Abwasser festgestellt wurden, warnt die Senatorin für Gesundheit in Bremen vor möglichen Risiken. Eltern wird empfohlen, den Impfstatus ihrer Kinder zu überprüfen und fehlende Polio-Impfungen nachzuholen. Auch Erwachsene sollten ihren Impfschutz kontrollieren und gegebenenfalls auffrischen lassen.
Bedeutung der Polio-Impfung
Poliomyelitis, bekannt als Kinderlähmung, ist eine hochansteckende Krankheit, die zu dauerhaften Lähmungen führen kann. Dank umfassender Impfkampagnen gilt die Krankheit in Deutschland seit Jahrzehnten als eliminiert. Dennoch betont das RKI die Notwendigkeit eines vollständigen Impfschutzes, um eine erneute Ausbreitung zu verhindern.
Aktuelle Impfempfehlungen
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grundimmunisierung gegen Polio für Säuglinge ab dem zweiten Lebensmonat sowie Auffrischimpfungen im Kindes- und Jugendalter. Erwachsene sollten mindestens eine Auffrischimpfung erhalten haben. Die Impfstoffe sind gut verträglich und bieten einen hohen Schutz vor der Erkrankung. (krü)