
In Bremen sind derzeit 16 Vollzeitstellen in Kreißsälen unbesetzt. Für eine umfassende Betreuung während der Geburt müsste der Stellenschlüssel für Hebammen verdoppelt werden, meint der Verband.
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Verbände klagen über Notsituation: In Bremen fehlen Hebammen
Nach Einschätzung von Hebammenverbänden gibt es im Bundesland Bremen einen Mangel an staatlich geprüften Geburtshelferinnen
16 Stellen nicht besetzt
Die geburtshilfliche Versorgung für werdende Mütter befinde sich aufgrund eines Fachkräftemangels "am Limit", teilte der Hebammenlandesverband Bremen mit. Dem Verband zufolge sind gegenwärtig 16 Hebammen-Vollzeitstellen in Kreißsälen unbesetzt. Um eine Eins-zu-eins-Betreuung für wesentliche Phasen der Geburt zu gewährleisten, wie im Koalitionsvertrag auf Bundesebene festgehalten, brauche es eine Verdopplung des Stellenschlüssels.
Eklatanter Mangel
Auch in der ambulanten Betreuung gebe es einen eklatanten Mangel. Der Berufsverband werde täglich von verzweifelten Frauen angerufen, die keine Hebamme fänden. Der Verband kritisiert die politischen Verantwortungsträger deutlich. Es handle sich um eine Notsituation mit Ansage. "Politisch ist nicht spürbar, dass sich der Thematik strukturell angenommen wird und wesentliche Maßnahmen ergriffen werden", sagte die Vorsitzende des Landesverbands, Christina Altmann. Der Verband fordert, dass das Land Bremen extrabudgetäre Vergütungen aufwendet, um Hebammen anzuwerben. (dpa)