
Wegen der Kanalbauarbeiten in der Lessingstraße wird dort zurzeit nicht nur in den Koberfenstern gebaggert. Der Straßenstrich hingegen konnte dort nicht Fuß fassen. Foto Scheschonka
Foto: Universitäts-Hautklinik Tübingen/dpa
170 Prostituierte arbeiten im Rotlichtviertel
In der Lessingstraße gehen 170 Prostituierte ihrer Arbeit nach. Die meisten von ihnen kommen aus Ungarn, Bulgarienund Rumänien. Die bei der Polizei registrierten Fälle von Menschenhandel bewegen sich dennoch Jahr für Jahr im einstelligen Bereich. Wie kann das angehen?
Große Dunkelziffer beim Thema Menschenhandel
„Wir können nicht ausschließen, dass deutlich mehr Frauen zur Prostitution gezwungen werden“, sagt Mario Wetjen von der Kriminalpolizei. Das Dunkelfeld aufzuklären hänge aber vor allem von der Aussagebereitschaft der Frauen ab. Und die sei aus Angst vor Repressionen äußerst gering.
Auflösung des Straßenstrichs ohne negative Folgen
Die Auflösung des Straßenstrichs habe nur anfangs zu Konflikten mit dem Stammpersonal in den Koberfenstern geführt, sagt die Polizei. Das sei in der Szene selbst geregelt worden. Nicht bestätigt hätten sich Befürchtungen, dass durch die Einführung des Sperrbezirks die Zahl der so genannten Model-Wohnungen rapide steigen würde. Sie blieb relativ konstant.
Polizei: Rotlichtviertel kein Kriminalitäts-Brennpunkt
Ein Kriminalitäts-Brennpunkt sei das Rotlichtviertel nicht, so Wetjen. Die Polizei müsse aber ständig präsent sein. Sonst könne dort schnell ein rechtsfreier Raum entstehen.

Wegen der Kanalbauarbeiten in der Lessingstraße wird dort zurzeit nicht nur in den Koberfenstern gebaggert. Der Straßenstrich hingegen konnte dort nicht Fuß fassen. Foto Scheschonka
Foto: Universitäts-Hautklinik Tübingen/dpa