
Die Zahl der Minijobs in Bremerhaven ist in der Pandemie auf 9700 gefallen.
Foto: NGG
450-Euro-Kräfte sind „Verlierer der Pandemie“
„450-Euro-Kräfte zählen zu den Hauptverlierern der Pandemie“, sagt Dieter Nickel, Geschäftsführer der NGG-Region Bremen-Weser-Elbe, und nimmt Bezug auf Zahlen der Agentur für Arbeit.
Vor allem Gastro
Demnach ist in der Pandemie die Zahl der Minijobs in Bremerhaven deutlich zurückgegangen. Mitte 2021 gab es in der Stadt rund 9700 Stellen auf 450-Euro-Basis – 610 weniger als in Vor-Corona-Zeiten. Besonders betroffen war demnach das Gastgewerbe, allein hier gingen 290 Minijobs verloren.
Ständige Angst
„Von der Küchenhilfe im Restaurant bis zur Verkäuferin an der Bäckereitheke – viele Minijobber leben in ständiger Angst, gekündigt zu werden“, sagt Nickel und kritisiert, dass die Betroffenen dann weder Anspruch auf Arbeitslosen- noch auf Kurzarbeitergeld hätten.
Forderung: Sozialversicherungspflicht
Nach Plänen der Berliner Ampel-Koalition sollen Minijobber künftig 520 statt 450 Euro im Monat verdienen können. Den Gesetzesentwurf kritisiert die Gewerkschaft scharf: „Die Politik baut prekäre und krisenanfällige Stellen weiter aus, statt sie einzudämmen.“ Nickel fordert, das auch für Minijobs vom ersten Euro an eine Sozialversicherungspflicht gelten müsse. Nur das schütze die Beschäftigten.