
Die „Seute Deern“ in Flammen – ein Schock für viele Menschen in Bremerhaven und darüber hinaus.
Foto: Hartmann
Als Bremerhavens Wahrzeichen in Flammen stand: Seute Deern brannte vor fünf Jahren
Dieser Brand schockte Bremerhaven und löste eine Debatte aus, die bis heute geführt wird: Wie gelingt es, maritimes Erbe zu erhalten? Am Abend des 15. Februar 2019 fing die „Seute Deern“ Feuer.
Beginn des Untergangs der „Seute Deern“
Ein Schwelbrand auf dem über 100 Jahre alten Holzsegler rief die Feuerwehr gegen 22 Uhr am 15. Februar 2019 auf den Plan. Das Feuer war in einem Hohlraum zwischen Außen- und Innenwand ausgebrochen und schwer zu löschen. Die Bark lag seit 50 Jahren im Museumshafen und nun versuchten 75 Feuerwehrleute so viel wie möglich zu retten.
Rückblickend war es der Beginn des Untergangs der „Seute Deern“. Denn auch, weil nach dem Feuer keine Gastronomie auf dem Restaurant-Schiff möglich war, blieb ein Leck am 31. August unentdeckt und das Schiff bekam Schlagseite und wurde nach zähem Ringen abgewrackt.
Schon vor 100 Jahren musste sie nach jeder Fahrt repariert werden
Das Schiff war durch Verziehen des Rumpfes und Schiffsbohrwurmfraß dauernd undicht und musste stetig gelenzt sowie nach jeder Fahrt repariert werden.
Im Gegensatz zu Schiffen wie der „Schulschiff Deutschland“ hat die „Seute Deern“ auch keine Verbindung zu Bremerhavens Werftgeschichte. Und dennoch galt das Schiff im Museumshafen als Wahrzeichen der Stadt, schmückte jahrzehntelang Postkarten und Souvenirs.
Ungezählte Fotoalben können Bilder von Familien vorweisen, die an Deck posieren. Außerdem hatten Generationen von Gästen nicht nur an Bord gegessen, sondern manche auch Feste gefeiert und geheiratet. So brach es vielen Menschen das Herz, dem „süßem Mädchen“ Tschüss zu sagen.
Wo der Brand entstand, ist geklärt. Der Auslöser nicht. Die Staatsanwaltschaft hat keine Beweise für vorsätzliche Brandstiftung gefunden und die Akte geschlossen.