Thorsten Fischer

Thorsten Fischer vor einer Wärmepumpe. Seiner Meinung nach lohnt sich ein Einbau von reinen Öl- und Gasheizungen nicht mehr, zumal ältere Anlagen bis zu 30 Jahre betrieben werden dürfen.

Foto: Fischers Haustechnik

Bremerhaven
Cuxland

Ansturm auf Öl- und Gasheizungen

30. April 2023 // 12:00

Die Telefonleitungen glühen bei den Heizungsfirmen. Viele Kunden möchten noch schnell eine neue Öl- oder Gasheizung einbauen lassen.

Vorschlag für Gesetzesreform

Hintergrund ist die Reform des sogenannten Gebäudeenergiegesetzes. Stimmt der Bundestag den Plänen von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu, dürfen ab 1. Januar 2024 keine reinen Gas- und Ölheizungen mehr installiert werden. Neue Heizungen müssten dann zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden.

Alte Heizungen nicht verboten

Doch sind dann Öl- und Gasheizungen verboten? Nein, sagt Thorsten Fischer von Fischers Haustechnik. „Erneuert werden müssen nur Heizungsanlagen, die älter als 30 Jahre sind.“ Und defekte Anlagen könnten weiterhin repariert werden.

Lange Lieferzeiten

Die Heizungsinnung rät von einem übereilten Einbau einer neuen reinen Öl- oder Gasheizung ab - schon allein mit Blick auf die Lieferzeiten: „Auf eine Gasheizung wartet man derzeit drei Monate, auf eine Ölheizung sechs Monate und auf eine Wärmepumpe zwölf Monate. Und dann ist sie noch nicht eingebaut“, sagt Dirk Ritschel, Obermeister der Innung Heizung- und Sanitärtechnik Bremerhaven-Wesermünde.

Verbraucherschützer: Nichts überstürzen

Die Verbraucherzentrale Bremen rät dazu, nichts zu überstürzen. „Es macht keinen Sinn, jetzt noch schnell eine neue Gas- und Ölheizung einbauen zu lassen“, betont Inse Ewen von der Energieberatung. Ein Heizungstausch müsse gut geplant werden, denn es gehe um eine Entscheidung für die nächsten 20 Jahre.

Mehr dazu lest Ihr am Sonntag, 30. April 2023, im SONNTAGSjOURNAL der NORDSEE-ZEITUNG.