Im Oktober 2020 ist das Forschungsschiff „Polarstern“ nach einem Jahr in der Arktis in seinen Heimathafen Bremerhaven zurückgekehrt.

Im Oktober 2020 ist das Forschungsschiff „Polarstern“ nach einem Jahr in der Arktis in seinen Heimathafen Bremerhaven zurückgekehrt.

Foto: dpa/Alfred-Wegener-Institut

Bremerhaven

AWI: Klimawandel führt zu Ozonabbau über der Arktis

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Von nord24
23. Juni 2021 // 11:18

Der Klimawandel sorgt offenbar auch für einen verstärkten Abbau von Ozon über der Arktis: Das berichten Forschende des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts.

Rekord-Ozonverlust

Bei der „Mosaic“-Expedition war im Frühjahr 2020 ein Rekord-Ozonverlust über der Arktis erfasst worden. „Eine umfassende Analyse hat nun ergeben, dass dies auch das Resultat von Klimaveränderungen war“, erklärte Expeditionsleiter Markus Rex im Wissenschaftsmagazin „Nature Communications“.

Folgen für die Menschen

Die Studie zeige, dass trotz des weltweiten Verbots ozonzerstörender Substanzen bis zum Ende des 21. Jahrhunderts mit weiter zunehmenden Ozonverlusten im arktischen Polarwirbel zu rechnen ist, wenn der Klimawandel ungebremst voranschreitet. Das kann Folgen für die Menschen in Europa, Nordamerika und Asien haben: „Denn der arktische Polarwirbel driftet immer mal wieder auch über Mitteleuropa, so dass es auch in Deutschland jeweils im Frühjahr zu einigen Tagen reduzierter Ozonschicht kommen kann, was dann in diesen Perioden zu erhöhter UV-Strahlung und letztlich zu Sonnenbränden und größerer Hautkrebsgefahr führen kann“, erklärte Rex.

Emissionen reduzieren

Die AWI-Wissenschaftler schätzten basierend auf Computermodellen den Ozonabbau im arktischen Polarwirbel bis zum Jahr 2100 ab. Bei drastisch reduzierten Emissionen ist demnach mit einem bald einsetzenden und danach beständigen Rückgang der Ozonverluste zu rechnen. Andernfalls könne der arktische Ozonverlust bis zum Ende des laufenden Jahrhunderts immer schlimmer werden. (dpa/znn)