Eine Windkraftanlage der Neumayer-Station III in der Antarktis.

Die Windkraftanlage der Neumayer-Station III müssen einiges aushalten. Das Traggestell muss aus Spezialstahl gefertigt werden, der Temperaturen um 50 Grad minus aushält.

Foto: Thomas Steuer

Bremerhaven

AWI: Saubere Energie für Polarforscher

25. August 2022 // 06:00

In extremen Regionen wie der Antarktis ist sogar Umweltschutz eine Herausforderung.

Kälte und Sturm trotzen

Windkraftanlagen sind saubere Energiequellen für die AWI-Forschungsstation im Eis. Aber Kälte und Sturm würden da unten das, was wir an Anlagen kennen, schreddern.Thomas Matz vom Alfred-Wegener-Institut (AWI) weiß deshalb viel von Spezialstählen und speziell beschichteten Rotorblättern. Und er weiß, dass man da unten im ewigen Eis keine großen Kräne ordern kann, um so eine Windkraftanlage aufzustellen. Sie muss kompakt sein, und die Komponenten wie Fundament, Turm und Gondel müssen mit den Bordmitteln der Neumayer-III-Station verarbeitet werden können.

43 Prozent weniger Kohlendioxid als Ziel

Die Windkraftanlagen haben derzeit eine große Bedeutung bei seiner Arbeit. Das AWI will die Umweltbelastung bei der Energieversorgung der Forschungsstation in den kommenden Jahren deutlich verringern. Der Anteil regenerativer Energie soll auf 65 Prozent erhöht und die Energieerzeugung mit Polardiesel im Blockheizkraftwerk entsprechend verringert werden. 43 Prozent Kohlendioxid werden so eingespart.

Fünf neue Anlagen

Neben ergänzender Photovoltaik spielen die Windkraftanlagen die zentrale Rolle. Bis zu fünf zusätzliche Anlagen sollen in den kommenden Jahren die bisherige 30-Kilowattanlage ergänzen. Die neuen Anlagen werden anders sein als die bestehende, und sie werden mit jeweils 50 Kilowatt mehr Energie liefern. „Die erste Anlage wird im Januar errichtet“, sagt Matz. Das Material ist bereits vorhanden und wird jetzt mit der „Polarstern“ in Richtung Südpolarmeer verfrachtet.