
Bundespolizei und Zoll nahmen bei Razzien im April auf Baustellen im Landkreis und in Bremerhaven insgesamt 70 illegal Beschäftigte fest. Der Hauptangeklagte, ein Bauunternehmer aus Bad Bederkesa, hat die Untersuchungshaft wieder verlassen.
Foto: Archivfoto Scheschonka
Bad Bederkesa: Bauunternehmer wieder auf freiem Fuß
Bei einer Razzia im April nahmen Beamte von Bundespolizei und Zoll rund 70 illegal Arbeiter auf Baustellen im Landkreis und in Bremerhaven fest. Ein Bauunternehmer aus Bad Bederkesa soll sie - gemeinsam mit einem Netzwerk von Komplizen - aus Osteuropa eingeschleust haben. Der Mann wurde sofort verhaftet. Jetzt ist er wieder auf freiem Fuß. Das Landgericht Stade hat den Haftbefehl gegen den damals 36-Jährigen außer Vollzug gesetzt.
Meldauflagen verhängt
Gerichtssprecher Marc-Sebastian Hase zur Begründung: „Nachdem das Ermittlungsverfahren abgeschlossen und Anklage erhoben worden ist, haben wir eine Verdunklungsgefahr als Haftgrund nicht länger gesehen." Der Beschuldigte habe seine Ausweispapiere abgeben müssen und müsse sich mehrmals in der Woche bei der Polizei melden.
Auflagen als "ausreichend" betrachtet
Anhaltspunkte, wonach sich der Mann aus Bad Bederkesa dem anstehenden Verfahren entziehen könnte, habe die Kammer nur bedingt gesehen. Die Auflagen seien als ausreichend erachtet worden, heißt es weiter.
"Erhöhte Fluchtgefahr"
Die Staatsanwaltschaft war zunächst nicht einverstanden mit der Entscheidung des Landgerichts und hatte ein Beschwerdeverfahren angekündigt. "Wir sehen erhöhte Fluchtgefahr", erklärte Oberstaatsanwalt Kai Thomas Breas. Zum Ende der Woche rückte die Staatsanwaltschaft von diesem Plan ab.
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Wie der Angeklagte reagiert, als ihn unser Redakteur an der heimischen Haustür aufsucht und wie die Staatsanwaltschaft ihre Abkehr vom Beschwerdeverfahren begründet, lesen Sie in der NORDSEE-ZEITUNG.

Bundespolizei und Zoll nahmen bei Razzien im April auf Baustellen im Landkreis und in Bremerhaven insgesamt 70 illegal Beschäftigte fest. Der Hauptangeklagte, ein Bauunternehmer aus Bad Bederkesa, hat die Untersuchungshaft wieder verlassen.
Foto: Archivfoto Scheschonka