
Wenn sich der Vogel vollständig erholt, soll er im August wieder an der Nordsee ausgewildert werden.
Foto: Schuldt/dpa
Basstölpel verfliegt sich nach Bayern - Unterstützung aus Bremerhaven
Aus dem hohen Norden ins tiefste Bayern: Ziemlich die Orientierung verloren hat ein Basstölpel, der auf einem Feld im Landkreis Neumarkt gelandet ist.
Tipps vom Zoo am Meer
Ein Landwirt habe den erschöpften Vogel gefunden, teilte der Landesbund für Natur- und Vogelschutz (LBV) am Mittwoch (19.7.) mit. Um den Hochseevogel kümmert sich jetzt mit Unterstützung von Experten des Bremerhavener Zoo am Meer die LBV-Vogel- und Umweltstation im oberpfälzischen Regenstauf.
Brüten in Deutschland nur auf Helgoland
In Deutschland würden die Küsten- und Hochseevögel mit einer Spannweite von bis zu 1,80 Meter nur auf Helgoland brüten, heißt es in der Mitteilung des LBV. „Diese Vögel können auf der Suche nach Fisch täglich mehrere hundert Kilometer zurücklegen, aber eben immer nur über dem Meer oder entlang von Küsten“, sagte Ferdinand Baer, fachlicher Leiter der LBV-Vogelstation Regenstauf. Er hat sich von den Vogelexperten aus Bremerhaven Tipps zum Futter geholt und bietet dem Basstölpel Makrele an, die ihm der Fischhändler zum Sonderpreis gegeben hat. Wenn sich der Vogel vollständig erholt, soll er im August wieder an der Nordsee ausgewildert werden.
Möglicherweise Gewitter Schuld
Der Basstölpel könnte durch die Gewitter in den letzten Wochen ins Binnenland bis nach Bayern geweht worden sein, hieß es. Die fünf Zoos in Europa, die Basstölpel halten, vermissten jedenfalls kein Exemplar, teilt der LBV mit. Der gestrandete Basstölpel ist nicht sonderlich scheu, was für seine Art typisch sein soll. Seefahrer hätten der Vogelart den Namen „Tölpel“ gegeben, weil sie sehr zutraulich war und sich leicht fangen ließ. (epd)