Nach einem Berufsverbot gegen einen Anwalt, stehen auch in Bremerhaven einige Mandanten ohne Hilfe da.

Nach einem Berufsverbot gegen einen Anwalt, stehen auch in Bremerhaven einige Mandanten ohne Hilfe da.

Foto: Symbolfoto: Steffen/dpa

Bremerhaven

Berufsverbot für "Hartz-IV-Anwalt": Bremerhavener Mandanten nun ohne Hilfe

Von Laura Bohlmann-Drammeh
21. Januar 2018 // 18:00

Der als „Hartz-IV-Anwalt“ bekannte und bundesweit arbeitende Rechtsanwalt Thomas Lange hat im Dezember von der Anwaltskammer ein Berufsverbot bekommen. Seine Bremerhavener Mandanten werden seitdem nicht mehr betreut.

Vertretung soll Geld für Leistung verlangen

"Es gibt zwar eine Vertretung, die arbeitet die Fälle aber nur ab, wenn die Mandanten 50 Euro zahlen, das Geld haben die Leute nicht", erklärt Lange.

Verbot wegen Verletzung des Berufsrechts

Das Berufsverbot ist Lange auferlegt worden, weil er "in schwerem Umfang gegen Kernpflichten des anwaltlichen Berufsrechtes" verstoßen haben soll. Lange hatte bundesweit die Jobcenter mit Klagen überzogen, weil er behauptet hatte, jeder Hartz-IV-Bescheid sei falsch. Der Rechtsanwalt soll kurz vor dem Berufsverbot auch Klagen im Namen seiner Mandanten eingereicht haben, ohne dass diese dem zugestimmt hätten. Lange bestreitet all diese Vorwürfe.

Vorwürfe gegen Bremerhavener Jobcenter

"In Bremerhaven kommen eingereichte Unterlagen, wie etwa Krankmeldungen, angeblich nicht beim Jobcenter an", erklärt Lange eines der aus seiner Sicht größten Probleme. Außerdem hätten es Ausländer nach dem Sozialbetrug schwer, Gelder zu bekommen, wenn sie selbst nicht genug verdienen. "Auch mit richtigen Arbeitsverträgen", so Lange.

Nach einem Berufsverbot gegen einen Anwalt, stehen auch in Bremerhaven einige Mandanten ohne Hilfe da.

Nach einem Berufsverbot gegen einen Anwalt, stehen auch in Bremerhaven einige Mandanten ohne Hilfe da.

Foto: Symbolfoto: Steffen/dpa