Demonstranten haben in der Nacht versucht, die Auslieferung der Zeitungen zu verhindern und eine Fuhre Mist abgekippt.

Demonstranten haben in der Nacht versucht, die Auslieferung der Zeitungen zu verhindern und eine Fuhre Mist abgekippt.

Foto: Schaper

Bremerhaven

Misthaufen vor Druckzentrum der NORDSEE-ZEITUNG abgeladen - Verleger äußert sich

8. Februar 2024 // 12:04

Mehrere Traktoren, Transporter und Pkw haben in der Nacht zu Donnerstag das Druckzentrum der NORDSEE-ZEITUNG am Grollhamm in Bremerhaven blockiert und wollten damit die Auslieferung der gedruckten Zeitung verhindern.

Die Einsatzkräfte der Polizei Bremerhaven sind in der Nacht zu Donnerstag wegen einer Spontan-Versammlung in den Bremerhavener Ortsteil Grünhöfe gerufen worden und waren mit vielen Einsatzkräften und Fahrzeugen vor Ort.

Mehrere Traktoren, Transporter und Pkw blockierten ab etwa 0.20 Uhr das Druckzentrum Nordsee „Am Grollhamm“, um die Auslieferung der Zeitungen zu verhindern.

Anlass der Versammlung sei die Unzufriedenheit der Teilnehmenden mit der Berichterstattung über zurückliegende Protestaktionen gewesen.

50 Personen demonstrieren in der Nacht

Die etwa 50 Personen forderten ein Gespräch mit dem Verleger der Zeitung. In einem von der Polizei initiierten Kooperationsgespräch mit dem Verantwortlichen des Druckzentrums wurde ein Gespräch mit dem Verleger für den heutigen Tag in Aussicht gestellt.

Daraufhin wurde die Versammlung beendet und die Zufahrt zum Druckzentrum wieder freigegeben. Laut Polizei entfernten die Landwirte den vor dem Druckzentrum abgeladenen Mist nach Beendigung der Versammlung. Um 2.50 Uhr war der Einsatz beendet. Unklar ist, wie viele Bauern an der Blockade teilgenommen haben.

Die Zeitung konnte nach Auskunft der NORDSEE-ZEITUNG pünktlich zugestellt werden.

Verleger Matthias Ditzen-Blanke bezieht Stellung

Matthias Ditzen-Blanke, der Verleger der Nordsee-Zeitung, hat sich mittlerweile in einem ausführlichen Statement in den sozialen Medien zu den Vorfällen vor dem Druckzentrum geäußert. „In Reaktion (auf die Blockade, d. Red) habe ich unsere Berichterstattung noch einmal gesamtheitlich gesichtet. Dabei kam ich zu der Bewertung, dass unsere Zeitung ausgewogen und differenziert berichtet hat, stets bemüht, ein breites Spektrum an Perspektiven abzubilden und die Wahrheit zu suchen“, so Ditzen-Blanke.

Und weiter: „Ein Kooperationsgespräch zwischen den Demonstranten und unserer Redaktion ist ein wertvoller Schritt.Gleichermaßen hätte es dazu nicht eines Protestes bedurft, sondern nur den Griff zum Telefon. Es ist entscheidend, dass wir alle – Medien, Leserinnen und Leser, sowie die gesamte Gesellschaft – anerkennen, dass Dialog und gegenseitiges Verständnis der Schlüssel zu einem gesunden demokratischen Diskurs sind“, erklärt der Verleger der Nordsee-Zeitung und mahnt: „Die Pressefreiheit ist ein unverzichtbares Gut in unserer Demokratie. Angriffe darauf, sei es durch physische Blockaden oder durch Angriffe auf die Integrität unserer Arbeit, dürfen wir nicht tolerieren.“

Das gesamte Statement von Matthias Ditzen-Blanke im Wortlaut lesen Sie hier: