
Marcel Tittel (links) bringt Manfred Lange das Abendessen. Der Auszubildende in der Altenpflege serviert neben der Mahlzeit aber auch Zuwendung und Herzenswärme.
Foto: Lammers
Bremerhaven: 21-Jähriger sieht in der Altenpflege seine Berufung
Eine Heizungsbau-Ausbildung war nichts für ihn. Der 21-jährige Marcel Tittel aus Bremerhaven versorgt lieber Senioren - auch mit menschlicher Zuwendung.
„Ich will in der Altenpflege arbeiten“
„Hier in der Senioren-Wohngemeinschaft leben elf Bewohner“, erzählt Tittel. „Da ist genug Raum für den persönlichen Kontakt.“ Das sei in klassischen Altenheimen nicht immer der Fall. Und dennoch: „Ich will in der Altenpflege arbeiten“, steht für ihn fest. „Wenn mich die alten Menschen anlächeln, wenn ich sie versorgt habe, sei es sie gewaschen, ihnen Essen angereicht oder sie beim Toilettengang unterstützt habe, weiß ich, dass ich etwas Sinnvolles mache.“
Heizungsbau war nichts für ihn
Dabei hat der Altenpflegehelfer in spe sich durchaus schon auf anderem Terrain probiert: „Ich habe auch schon mal eine Ausbildung zum Heizungsbauer begonnen. Aber das war nichts für mich.“ Die Erinnerung an ein Schulpraktikum in der Altenpflege brachte ihn dann auf den für ihn richtigen beruflichen Weg: An der Ursula Kaltenstein Akademie absolviert er seit Ende vergangenen Jahres seine theoretische Ausbildung, die praktische in der Senioren-Wohneinrichtung am Klint. Während dieser Zeit verdient er kein Geld. Hält sich mit Wochenend-Nebenjobs und der Unterstützung seiner Eltern über Wasser.
Auch schwere Momente
.
„Wenn ich mit den Senioren rede, sehe ich einen Menschen, der sein Leben gemeistert, Tiefen durchgestanden hat. Das macht mir Mut für mein eigenes Leben.“ Aber: „Ich bin auch traurig, weil ich weiß, dass dieser Mensch am Ende seines Lebens angekommen ist.“ Und dann heißt es manchmal auch, ganz konkret Abschied zu nehmen. Es werde zwar immer zu einem professionellen Umgang mit den Pflegebedürftigen geraten, aber: „Mir kann keiner erzählen, dass einem nicht auch der eine oder andere richtig ans Herz wächst. Das ist wie überall im Leben.“