
Die Gewalt gegen Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte - wie hier in Bremervörde - nimmt zu.
Foto: Symbolfoto: Archiv
Bremerhaven: Gewalt gegen Feuerwehr und Rettungskräfte nimmt zu
Es ist eine traurige Entwicklung: Polizisten, Feuerwehrleute und Rettungskräfte in Bremerhaven und Niedersachsen werden immer öfter Opfer von Pöbeleien und Gewalt.
Mehr Attacken auf Rettungskräfte
Die Feuerwehr klagt über eine Zunahme von Übergriffen gegen Rettungskräfte: Von zwei Angriffen auf Rettungskräfte berichtete Abteilungsleiter Olaf Jongeling von der Feuerwehr.
Zwei Angriffe dieses Jahr
Nachdem es im vergangenen Jahr keine Vorfälle dieser Art gegeben habe, seien in den ersten zwei Monaten des neuen Jahres bereits zwei Kollegen unvermittelt von Patienten attackiert und geschlagen worden. Die Angegriffenen würden psychologisch betreut. Außerdem erhielten alle Mitarbeiter ein Deeskalationstraining, um brenzlige Situation entschärfen zu können.
Mehr Gewalt gegen Polizisten
Auch die Zahl der Gewalttaten gegen Polizeibeamte ist im vergangenen Jahr in Bremerhaven gestiegen: Sie nahm um rund elf Prozent zu, wie Polizeichef Harry Götze berichtete. In den meisten Fällen standen die Kontrahenten dabei unter Alkohol- oder Drogeneinfluss.
281 Beamte betroffen
90 Fälle von Gewalt gegen Polizeibeamte seien 2016 registriert worden, so Götze. Im Jahr davor waren es 80. Betroffen waren 281 Polizeibeamte. Unter den 75, zumeist männlichen Beschuldigten waren 27 Ausländer.
Meiste Angriffe in Lehe
Unter den registrierten Gewalttaten waren auch sechs gefährliche Körperverletzungen und eine Gefangenenbefreiung. Die meisten Fälle ereigneten sich im Zuständigkeitsbereich der Reviere Lehe (35,5 Prozent) und Geestemünde (18,5 Prozent).
Abneigung gegen Staat
Ruhiger ging es in Leherheide (6,6 Prozent) und Mitte (5,4 Prozent) zu. In dem Verhalten der meisten Täter spiegele sich eine Abneigung gegen den Staat wider, so der Polizeidirektor.
Mehr Beleidigungen in Niedersachsen
Damit liegt Bremerhaven im Vergleich zum Bundesland Niedersachsen im Trend: Dort gab es im vergangenen Jahr 155 Fälle von Angriffen oder Beleidigungen auf Rettungskräfte, im Jahr 2015 waren es noch 144. Das teilte das Landeskriminalamt mit.
Mann in Cuxhaven verletzt
117 Helfer wurden bei Übergriffen verletzt, 2015 waren es 110. Vor einigen Jahren war die Problematik noch deutlich geringer, 2011 gab es bei 91 Vorfällen 69 Verletzte. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in Cuxhaven wider: Dort wurde ein Feuerwehrmann bei einem tätlichen Angriff auf der Wache von einem Mann attackiert und mit Reizgas verletzt. Außerdem seien in den vergangenen drei Jahren die verbalen Attacken gegenüber Feuerwehren und Rettungsdiensten gestiegen, so Petra Wüst von der Stadt Cuxhaven.

Die Gewalt gegen Feuerwehrleute, Polizisten und Rettungskräfte - wie hier in Bremervörde - nimmt zu.
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