Der schwere Kampf gegen die Raser

Von Thorsten Brockmann

13. Juni 2016 // 08:00

Auf Bremerhavens Straßen wird zuviel gerast. Dass sie ein, zwei Monate ihren Führerschein abgeben müssen, wenn sie erwischt werden, schreckt die meist jungen Fahrer offenbar nicht. Deshalb will die Polizei ihnen nun ihr Liebstes nehmen: Das Auto.

Das Auto als Waffe

Wenn das Auto zur Waffe wird, soll es künftig beschlagnahmt werden, kündigt die Bremerhavener Schutzpolizei an. Das geht, wenn die Fahrer im Stadtgebiet mit der doppelten Geschwindigkeit vom erlaubten Tempo unterwegs sind oder sie sich "grob rücksichtslos" verhalten. Die Polizei hat jedoch ein Problem: Nur ein Bruchteil der Raser wird erwischt, das gilt vor allem für nächtliche Rennen. "wir können nicht jeden Tag an jeder Stelle stehen", sagt Volker Ortgies, der stellvertretende Leiter der Schutzpolizei. Er baut deshalb auf, Zeugen, die viel zu schnelle Autos melden und am besten auch das Kennzeichen notieren.

Raser sind oft jung

Die rasenden Fahrer sind häufig jung, ihre Autos groß. Oft aber gehören die ihnen gar nicht, sondern sind nur ausgeliehen.

Polizei will Verkehr stärker kontrollieren

Im Verkehrssicherungskonzept hat die Polizei festgeschrieben, den Verkehr auf Bremerhavens Straßen bis 2017 deutlich zu verlangsamen. Die Beamten werden deshalb mehr als früher zu Geschwindigkeitskontrollen eingeteilt. Im vergangenen Jahr haben Polizisten 2100 Dienststunden für Tempomessungen genutzt.

40 Meter lange Bremsspur

Erst in der vergangenen Woche verunglückte ein 18 Jahre alter Fahranfänger auf der Columbusstraße schwer. Er war spätabends die Straße entlang gerast. Die 40 Meter lange Bremsspur deutet darauf hin, dass das Cabriolet mit Tempo 90 durch die Innenstadt gelenkt worden sein muss.

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