
Zahlreiche Besucher mussten bis zu anderthalb Stunden warten, um ins Nordsee-Stadion zu kommen.
Foto: Käfer
DFB-Pokal in Bremerhaven: Besucher üben harsche Kritik an Organisatoren
Das DFB-Pokalspiel zwischen der Leher Turnerschaft (LTS) und dem 1. FC Köln in Bremerhaven am Sonnabend hat nicht nur für lachende Gesichter gesorgt. Zahlreiche Zuschauer übten gegenüber den LTS-Gastgebern und nord24 teils harsche Kritik an der Organisation des Spiels.
Probleme beim Einlass
Noch bevor das Spiel im Bremerhavener Nordsee-Stadion begonnen hatte, waren etliche Besucher bereits genervt: Vor den Eingängen zur Tribüne und dem Stehplatz-Bereich für die heimischen Fans bildeten sich lange Schlangen von deutlich über 100 Metern Länge. Da es für die tausenden Besucher beim Stehplatz-Bereich nur zwei Eingänge für die Ticketkontrolle gab und das Sicherheitspersonal maximal vier Bodychecks zeitgleich durchführen konnte, ging es im Bremerhavener Dauerregen nur im Schneckentempo vorwärts.
90 Minuten Wartezeit am Eingang
Mehrere Besucher, teilweise auch mit Kindern, berichteten nord24.de, dass sie mehr als anderthalb Stunden am Einlass gewartet haben - und trotzdem nicht rechtzeitig zum Anpfiff im Nordsee-Stadion waren. Dutzende Besucher standen zu Spielbeginn noch immer in der Warteschlange und kamen zum Teil erst knapp 15 Minuten nach Anpfiff ins Stadion.
Ausbleibende Kontrollen?
Einer von ihnen war Sören aus Bremerhaven. In der Halbzeitpause berichtete er, dass das Sicherheitspersonal ihn und weitere Besucher überhaupt nicht mehr abgetastet hätten, bevor er ins Stadion kam. "Als die gemerkt haben, dass so viele Leute bis zum Anpfiff nicht reinkommen, haben sie uns nur noch durchgewunken, damit es schneller geht."
Keine Hinweisschilder
Zudem beklagten etliche Besucher, dass einige Ordner rund um das Nordsee-Stadion sie zunächst an einen falschen Eingang verwiesen hatten, wodurch sich die Wartezeit am Einlass weiter verlängerte. "Hinweisschilder gab es leider überhaupt nicht, sodass man auf die Auskünfte der Ordner angewiesen ist", berichtete ein Besucher.
LTS-Organisator nimmt Stellung
Vorfälle wie diese bedauert LTS-Vizepräsident Detlef Hajman, der zum Organisationsteam gehörte. "Wir haben den Besucherandrang unterschätzt", sagte er auf nord24-Nachfrage. "Bei besserem Wetter wären sicherlich nicht alle Besucher fast zeitgleich hier aufgeschlagen." Neben der Kritik von verärgerten Besuchern habe er aber auch viel Lob und Anerkennung für die geleistete Arbeit erfahren. "Für einen kleinen Verein wie die LTS ist es nicht einfach, solch ein Event auszurichten", sagte Hajman.
Hajman: Es gab Lob und Kritik
Von ausbleibenden Kontrollen am Einlass habe er noch nichts gewusst. "Aber auch die Sicherheitsfirma wird in den nächsten Tagen die Ereignisse vom Samstag aufarbeiten", sagt Hajman.
"Spezielle Kölner Fans in Bremerhaven"
Viele Bremerhavener Besucher kritisierten, dass der Einlassbereich für die Fans des 1. FC Köln deutlich größer war, obwohl im Gäste-Fanblock "nur" rund 1600 Besucher erwartet wurden. Dafür hat Hajman eine Erklärung: "Wir haben im Vorfeld des Spiels Hinweise bekommen, dass sich unter den Kölner Fans einige ,spezielle Fans' mit hohem Aggressions-Potential befinden, daher wollten wir sie möglichst schnell ins Stadion lotsen, um mögliche Unruhen zu vermeiden." Insgesamt zeigte sich Hajman sehr zufrieden mit dem Sicherheitskonzept. "Bis auf wenige Probleme mit alkoholisierten Fans ist alles wie gewünscht verlaufen."
Schlechte Sicht im Nordsee-Stadion
Viel Kritik gab es auch für den verstopften Stehplatz-Bereich für die heimischen Fans. Zahlreiche Besucher verließen das Nordsee-Stadion wieder, obwohl erst rund 20 Minuten gespielt waren. Gegenüber nord24 beschwerten sie sich allesamt und unabhängig voneinander über die schlechte Sicht: "Man hat vom Spielfeld überhaupt nichts gesehen und war total eingeengt, da ging nach links, rechts, vorn und hinten gar nichts mehr", sagte ein Familienvater. "Nicht mal die Kinder konnten irgendwie nach vorn durchkommen, um etwas zu sehen." Einige Besucher vermuteten, dass zu viele Tickets verkauft wurden.
Lautsprecherdurchsagen sollten helfen
Dem widerspricht LTS-Organisator Hajman: "Es stimmt, dass in den hinteren Stehplatz-Bereichen zu Spielbeginn kein Durchkommen war, deshalb gab es auch Lautsprecher-Durchsagen mit der Aufforderung, weiter nach vorn zu rücken." In den ersten Reihen habe es noch ausreichend Stehplätze gegeben, wie auch andere Besucher berichteten.

Zahlreiche Besucher mussten bis zu anderthalb Stunden warten, um ins Nordsee-Stadion zu kommen.
Foto: Käfer

Einige Fans hatten vor dem Nordsee-Stadion Feuerwerkskörper gezündet.
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Im Stehplatzbereich standen die Besucher dicht gedrängt.
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