Gefunden am Leher Bahnhof: Der Malteser-Mischling erhielt im Tierheim den Namen „Peter“.

Gefunden am Leher Bahnhof: Der Malteser-Mischling erhielt im Tierheim den Namen „Peter“.

Foto: Scheschonka

Bremerhaven

Dramatische Lage: Bremerhavener Tierheim verhängt erstmals Aufnahmestopp

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Von Thorsten Brockmann
18. Februar 2024 // 12:30

Das Bremerhavener Tierheim ist überlastet - weil sich zu viele Menschen während der Corona-Zeit unüberlegt Hund oder Katze ins Haus geholt haben.

Die Folgen sind dramatisch. Obwohl der Tierschutzverein in Bremerhaven schon mehr als 100 Jahre besteht, gilt zum ersten Mal ein Aufnahmestopp. „Von Privatpersonen können wir schon seit Monaten keine Abgabetiere mehr annehmen“, sagt Amelie Bensch, die das Tierheim leitet. Und als Folge davon werden immer mehr Tiere auch einfach ausgesetzt.

Neuer Vertrag schafft neue Möglichkeiten

Mit der Stadt hat der Tierschutzverein gerade erst den sogenannten Fundtiervertrag neu ausgehandelt, bekommt nun 450.000 Euro im Jahr dafür, sich ausgesetzten Tieren anzunehmen. 280.000 Euro mehr als bisher. „Dafür halten wir Kapazitäten frei“, sagt Bensch. Auch genehmige das Veterinäramt Belegungszahlen, die nicht überschritten werden dürften. Dank des neuen Fundtiervertrages könne aber daran gedacht werden, zusätzliche Hundeboxen zu kaufen, sagt Amelie Bensch.

Bundesweite Überlastung in den Tierheimen

Die Situation ist beinahe bundesweit in Tierheimen die gleiche, hat eine Umfrage des Redaktionsnetzwerks Deutschland ergeben. Drei von vier Häusern arbeiteten demnach in ihrer Belastungsgrenze. Etwa 60 Hunde und an die 70 Katzen werden derzeit im Tierheim versorgt – zehnmal so viele wie noch vor drei Jahren. Sie zu vermitteln, werde Jahre dauern, sagt Amelie Bensch.