
US-Promi Paris Hilton könnte in Bremerhaven wohnen, findet unser Autor.
Foto: EPA/Langsdon/dpa
Ein Neubürger fragt: Was hat Paris Hilton mit Bremerhaven zu tun?
Christoph Käfer ist der Neue. Vor wenigen Wochen ist er von Flensburg nach Bremerhaven gezogen und arbeitet seitdem in der Online-Redaktion von nord24. Als Neubürger fallen ihm ständig Eigenarten in der Stadt auf, bei denen er sich fragt: Warum ist das eigentlich so? Denen geht er auf den Grund und schreibt jeden Mittwoch auf Nord24 darüber. Heute: Warum gibt es in Bremerhaven so viele Altkleider-Container? Und was hat das mit Paris Hilton zu tun?
Altkleider-Container an jeder Straßenecke
An Verfolgungswahn habe ich bislang nicht gelitten. Finde ich jedenfalls. Seit ich nach Bremerhaven gezogen bin, ist das aber ein Stück weit anders - zumindest in Bezug auf die Altkleider-Container. Von denen gibt es im Stadtgebiet nämlich jede Menge. Finde ich jedenfalls. Egal, ob in Grünhöfe, Geestemünde, im Zentrum oder in Lehe - wo ich zu Fuß oder mit dem Auto entlangkomme, sehe ich sie an fast jeder Ecke - diese Container im Taxi-Cremé-Ton mit der rot-weißen Aufschrift. Hat die Stadt versehentlich zu viele Container fertigen lassen und wusste nicht mehr, wohin damit? Oder will sie es in die Schlagzeilen der großen deutschen Boulevard-Zeitungen schaffen? Vielleicht mit der Schlagzeile: „Bremerhaven vom Aussterben bedroht: Bürger flüchten vor Container-Invasion." Zugegeben, so schlimm ist es (noch) nicht.
Wohnt Paris Hilton in Grünhöfe?
Aber fast, zumindest stellenweise: So stehen in der Boschstraße in Grünhöfe zwischen den Hausnummern 2 und 7 drei (!) Altkleider-Container. Drei Stück! So viel Kleidung kommt sonst nur zusammen, wenn Paris Hilton ihren Kleiderschrank entrümpelt. Aber doch nicht mitten in Grünhöfe. Das sieht die Stadtverwaltung, die für das Aufstellen der Container zuständig ist, offenbar anders. "Die Containerstellplätze haben sich im Laufe der Jahre als Anlaufpunkte für Kleiderspenden bewährt", sagt mir Verwaltungssprecher Helmut Stapel ganz diplomatisch. Und weiter: "Würde sich die Nutzung eines Containers langfristig merklich reduzieren, würde er umgestellt."
121 Altkleider-Container im gesamten Stadtgebiet
Übrigens stehen im gesamten Stadtgebiet nach Stadtangaben genau 121 Altkleider-Container. Dass die Zahl möglichst nicht sinkt, liegt durchaus im Interesse der Stadt, denn mit für die Container-Leerung und Altkleider-Entsorgung ist das Entsorgungs-Unternehmen BEG zuständig. Das gehört zwar zu einem Viertel der Stadt, muss aber trotzdem Geld an die Stadt für das Einsammeln und Entsorgen der Altkleider abdrücken. Gut so, finde ich jedenfalls. Denn dadurch lässt sich wenigstens die klamme Stadtkasse ein wenig aufbessern. Wer die nächsten Tage noch nichts vorhat, könnte also mal wieder den Kleiderschrank im Schlafzimmer ausmisten.

US-Promi Paris Hilton könnte in Bremerhaven wohnen, findet unser Autor.
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