Immer weniger Eltern können den Unterhalt zurückzahlen, den die Stadt ihnen vorgestreckt hat. Doch auch der Stadt Bremerhaven sind oft die Hände gebunden.

Immer weniger Eltern können den Unterhalt zurückzahlen, den die Stadt ihnen vorgestreckt hat. Doch auch der Stadt Bremerhaven sind oft die Hände gebunden.

Foto: dpa

Bremerhaven

Eltern pleite: Bremerhaven zahlt für immer mehr Kinder

Von Laura Bohlmann-Drammeh
8. Oktober 2018 // 20:00

Die Stadt Bremerhaven zahlt für immer mehr Eltern den Unterhalt für ihre minderjährigen Kinder. Alleine in diesem Jahr waren es bisher rund 5,4 Millionen Euro. Zurückgezahlt hat das Geld allerdings nur ein Bruchteil: Knapp 408.000 Euro konnte die Stadt eintreiben. 

Mehr insolvente Eltern

Der Grund: Personalmangel, fehlende rechtliche Mittel und eine steigende Zahl von zahlungsunfähigen Eltern. "So bedauerlich es ist, aber die zwangsweise Durchsetzung der Unterhaltsforderung ist nahezu unmöglich, da keine adäquaten Mittel vorhanden sind, wie zum Beispiel die Stilllegung des Kfz oder ähnlichem", so Volker Heigenmooser, Sprecher der Stadt. Gestiegen sei auch die Zahl der insolventen Elternteile, bei denen nichts zu holen sei. Auch Hartz-IV-Empfänger oder Geringverdiener seien in der Regel zahlungsunfähig.

Personalmangel

Die Stadt kann gegen eigentlich zahlungspflichtige Eltern nur Strafanzeige erstatten, Steuerrückerstattungen einbehalten, Konten pfänden oder Kindergeld abzweigen. Weil die Mitarbeiter der Unterhaltsvorschussstelle aber vor allem mit der Bearbeitung von Neuanträgen seit Juli 2017 beschäftigt waren, hatten sie dafür kaum Kapazitäten.

Immer weniger Eltern können den Unterhalt zurückzahlen, den die Stadt ihnen vorgestreckt hat. Doch auch der Stadt Bremerhaven sind oft die Hände gebunden.

Immer weniger Eltern können den Unterhalt zurückzahlen, den die Stadt ihnen vorgestreckt hat. Doch auch der Stadt Bremerhaven sind oft die Hände gebunden.

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