Der „Mobilitätspakt 1“ schützt weder die osteuropäischen Lkw-Fahrer vor problematischen Arbeitsverhältnissen noch die deutschen Speditionen vor unlauterer Ost-Konkurrenz. Diese Meinung vertritt ein Fachjournalist in seinem Blog.

Der „Mobilitätspakt 1“ schützt weder die osteuropäischen Lkw-Fahrer vor problematischen Arbeitsverhältnissen noch die deutschen Speditionen vor unlauterer Ost-Konkurrenz. Diese Meinung vertritt ein Fachjournalist in seinem Blog.

Foto: Jan Bergrath

Bremerhaven

Experte Jan Bergrath kritisiert Bedingungen bei Autotransporten

Autor
Von Christian Lindner
29. Juli 2022 // 15:34

Die EU-Regelungen aus dem „Mobilitätspaket 1“ für den Güterkraftverkehr entpuppen sich „als großer Wettbewerbsvorteil für osteuropäische Frachtführer“.

Schutz ausgehebelt

Diese Einschätzung äußert Fachjournalist Jan Bergrath (Köln) in seinem Blog auf dem Portal Eurotransport, der auch für das Transportgewerbe in Bremerhaven interessant sein dürfte. Bergrath macht darin deutlich, wie leicht die zum Schutz der Fahrer gedachten Bestimmungen durch osteuropäische Speditionen ausgehebelt werden können.

Drei Wochen im Lkw?

Bergrath dokumentiert, wie litauische Automobiltransporteure es „offenbar längst zum Geschäftsmodell gemacht“ haben, dass ihre Fahrer die möglichen drei Wochen im EU-Gebiet durchgängig im Lkw bleiben und dort auch leben, ohne von ihren Speditionen eine Schlafmöglichkeit etwa in einem Hotel gestellt zu kommen. Er kritisiert auch, dass den Kontrolleuren des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) auf den Parkplätzen wie bei diesen Speditionen gesetzlich die Hände gebunden seien, um dagegen wirksam vorzugehen.

Transporter mit BMW

Der Fachjournalist belegt, dass osteuropäische Autospeditionen mit zweifelhaften Methoden nach wie vor für namhafte Kunden der deutschen Autoindustrie fahren. Bergrath war auf einer Autobahnraststätte im Raum Köln Zeuge eines Wechsels von acht Fahrern für acht mit fabrikneuen BMW beladenen Autotransportern des litauischen Logistikers Beljana. Sie dürften danach Zeebrügge oder Bremerhaven angesteuert haben.

Den kompletten Blogpost von Jan Bergrath findet Ihr hier.