
Kiloweise sollen die vier Angeklagten Kokain in den Hafen geschmuggelt haben. Aber der Prozess kommt nicht in die Gänge.
Foto: Jaspersen
Kokain-Prozess: Ein Fehler nach dem anderen
Über 430 Kilo Kokain sollen die vier Angeklagten geschmuggelt haben. Aber der Prozess gegen sie kommt nicht auf Touren. Offenbar haben die Anwälte erneut einen Fehler des Landgerichts bei der Auswahl der Schöffen aufgespürt. Platzt irgendwann der gesamte Kokain-Prozess?
Nicht mal die Frau des Richters kann das verstehen
Der vorsitzender Richter Helmut Kellermann ist verzweifelt. „Wenn ich meiner Frau erzähle, dass das Gericht falsch besetzt ist, obwohl wir hier in der ursprünglichen Zusammensetzung antreten, wird sie sagen: Euch Juristen verstehe ich nicht.“ Trotzdem: Er muss sich mit dem Einwand der Anwälte auseinandersetzen. Dazu braucht er ein paar Stunden: „Wir wollen Klarheit“, sagt er. Die soll es dann heute Nachmittag geben.
Ungereimtheiten bei Auswahl der Schöffen
Seit drei Wochen bemüht sich Kellermann, den Prozess auf Trab zu bringen. Aber er musste unterbrochen werden, weil bei der Suche nach einem Ersatzschöffen ein Fehler unterlaufen war. Den meinte Kellermann beseitigt zu haben. Aber Anwalt Alexander Ukat spürte weitere Ungereimtheiten auf.
Verschleppung könnte Kokain-Prozess gefährden
Weil gleichzeitig für zwei Prozesse von Kellermanns Kammer Ersatzschöffen gesucht werden mussten, sei für den Angeklagten nicht nachvollziehbar, ob jetzt für seinen Prozess der richtige benannt worden sei. Die Auswahl sei nicht richtig dokumentiert worden. Unklar bleibt, ob wegen der Verzögerung der Kokain-Prozess komplett platzt, weil die Untersuchungshaft bis zum offiziellen Prozessbeginn zu lange dauern könnte.

Kiloweise sollen die vier Angeklagten Kokain in den Hafen geschmuggelt haben. Aber der Prozess kommt nicht in die Gänge.
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