Auch ein Kriegsschicksal: Igor Vdorin, Lkw-Fahrer aus der Ukraine, musste tagelang in Bremerhaven ausharren, bevor er von seiner Spedition in der Ukraine neue Order bekam. Er fährt jetzt über Rumänien Fisch nach Moldavien.

Auch ein Kriegsschicksal: Igor Vdorin, Lkw-Fahrer aus der Ukraine, musste tagelang in Bremerhaven ausharren, bevor er von seiner Spedition in der Ukraine neue Order bekam. Er fährt jetzt über Rumänien Fisch nach Moldavien.

Foto: Screenshot Jans Blog

Bremerhaven

Lkw-Fahrer aus Ukraine strandet drei Tage im Fischereihafen

Autor
Von Christian Lindner
4. März 2022 // 14:45

Zu den Betroffenen von Putins Angriff auf die Ukraine gehören auch Tausende von Lkw-Fahrern aus dem Land. Einer von ihnen strandete in Bremerhaven.

Jan Bergrath berichtet

Das berichtet Jan Bergrath in seinem Blog auf dem Portal Eurotransport. Der Fachjournalist ist viel in der Welt der Speditionen und Lkw-Fahrer unterwegs; als der Krieg von Russland gegen die Ukraine ausbrach, sah er sich für ein paar Tage in der Welt der Logistik in Bremerhaven und Cuxhaven um.

Rücktour gestrichen

Wie der erfahrene Reporter in „Jans Blog“ anschaulich und lesenswert berichtet, traf er dabei im Fischereihafen zufällig auf Igor Vdorin, Lkw-Fahrer aus der Ukraine. Der war dort wegen des Krieges gestrandet. Seit Mitte Februar war der 55-Jährige für seine ukrainische Spedition mit Trockenmilch in Richtung Westeuropa unterwegs, in Bremerhaven sollte er danach gefrorenen Fisch für die Ukraine aufnehmen. Doch dann brach der Krieg aus, die Rücktour in seine Heimat wurde gestrichen.

Nun nach Moldavien

Drei lange Tage wartete Vdorin mit seinem Kühl-Lkw in der Grönlandstraße auf neue Order. Dann endlich kam die Nachricht, dass er laden und starten kann: Fisch nach Moldavien. Eine Tour über Rumänien, fünf bis sechs Tage. Wann der Trucker in seine Heimat zurückkehren kann, weiß er nicht.

Mit 100 Euro geholfen

Deutschland, Bremerhaven und den Reporter mit dem Faible für Fernfahrer aber dürfte er in guter Erinnerung behalten: Weil dem Lkw-Fahrer wegen des ungeplant langen Aufenthaltes das Geld ausgegangen war, half ihm Jan Bergrath spontan mit hundert Euro.