
Zwischen leeren Stühlen: Die Entscheidung ist Gastronom Gregor Lewicki nicht leichtgefallen. Doch die wirtschaftlichen Zwänge ließen ihm keine Wahl.
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Motato geschlossen: Aus diesem Grund musste der Betreiber aufgeben
Wieder hat es einen Kleinunternehmer in Bremerhaven erwischt: Gregor Lewicki musste sein Restaurant Motato schließen.
Kann Steuernachzahlung nicht tilgen
Gregor Lewicki, Betreiber des Restaurants Motato in der Langener Landstraße, saß plötzlich vor gesperrten Konten. Der Grund: Er kann eine Steuernachzahlung aus dem ersten Coronajahr im fünfstelligen Bereich nicht tilgen. „Von einem Tag auf den nächsten konnte ich keine Lebensmittel mehr kaufen“, sagt Lewicki. Ein großes Problem, denn der Unternehmer bezog täglich frische Ware für die hausgemachten Teig- und Kartoffelwaren.
Inflation hat ihm das Genick gebrochen
Der 37-Jährige und seine Ehefrau Lisa mussten sich schlagartig entscheiden, was zu tun war. „Es rechnet sich vorne und hinten nicht mehr“, sagt Lewicki mit großem Bedauern. Die Kosten für Energie und Personal seien seit der Eröffnung im Jahr 2016 zu stark angestiegen. Dazu sei auch noch die Inflation gekommen, die den Vogel abgeschossen habe. „Die Kosten beim Wareneinkauf haben uns jetzt das Genick gebrochen“, bilanziert Lewicki.
Trotz Preiserhöhung Insolvenz anmelden
Obwohl der 37-Jährige zu Beginn des Jahres eine 15-prozentige Preiserhöhung der Speisen im Motato vorgenommen hatte, konnte er die Kosten nicht auffangen. Ihm blieb nach eigenen Angaben nichts anderes übrig, als die Insolvenz anzumelden.
Auch „Fish Island“ und „Royal Donuts“ sind dicht
Auch der Pavillon in der Bremerhavener Fußgängerzone - ehemals „Abelmann“ - steht seit Dezember vergangenen Jahres leer. Die Betreiber des augenfälligen Bistros „Fish Island“ haben ihr Unternehmen aufgrund der gestiegenen Energiepreise ebenfalls dichtmachen müssen. Geschlossen hat seit Langem auch das „Royal Donuts“ am Ende der Bremerhavener Fußgängerzone, gegenüber der Rossmann-Filiale. Die Betreiber waren bislang nicht erreichbar.