
Die Grundsteuerreform bringt ab 2025 Änderungen
Foto: Christin Klose
Neue Grundsteuer im Bundesland Bremen: Was auf Eigentümer und Mieter zukommt
Die Grundsteuerreform betrifft rund 35.000 Grundstücke in Bremerhaven. Ab 2025 spielen Faktoren wie Lage, Größe und Bodenrichtwert eine größere Rolle bei der Berechnung.
Die Grundsteuer wird ab 2025 in ganz Deutschland neu berechnet, auch im Land Bremen. In Bremerhaven sind rund 35.000 Grundstücke von der Reform betroffen, während es in Bremen, wie butenunbinnen berichtet, etwa 202.000 sind. Die Neuregelung ist aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts von 2018 notwendig geworden, da die bisherigen Berechnungen auf veralteten Werten basieren. Die Reform sorgt nun dafür, dass aktuelle Daten herangezogen werden, um eine gerechtere Verteilung der Steuerlast zu gewährleisten.
Lage und Größe als entscheidende Faktoren
Laut Torsten Neuhoff, Bürgermeister von Bremerhaven, spielt die Lage eines Grundstücks eine entscheidende Rolle bei der neuen Berechnung. Grundstücke in beliebten Wohngegenden mit höherem Bodenrichtwert werden künftig stärker belastet. Aber auch Faktoren wie das Alter der Immobilie, die Wohnfläche und die Größe des Grundstücks beeinflussen die Höhe der Grundsteuer. Besonders in gut situierten Stadtteilen könnte dies zu höheren Abgaben führen.
Steigende Nebenkosten für Mieter
Für Mieter wird die Grundsteuerreform ebenfalls Auswirkungen haben, da die Steuer auf die Nebenkosten umgelegt werden kann. Wie Kornelia Ahlring vom Deutschen Mieterbund Bremen erklärt, sollten Mieter in ihren Verträgen prüfen, ob die Grundsteuer zu den umlagefähigen Nebenkosten gehört. Bei steigender Grundsteuer könnten Mieter dadurch höhere Nebenkosten zahlen müssen. Um böse Überraschungen zu vermeiden, empfiehlt Ahlring, den Vermieter frühzeitig nach dem neuen Grundsteuerbescheid zu fragen.
Entlastung für Wohngrundstücke
Um eine übermäßige Belastung von Wohnimmobilien zu verhindern, hat der Bremer Senat die Steuermesszahlen für Wohngrundstücke angepasst. Ohne diese Anpassung hätten Wohngebiete rund 20 % mehr Grundsteuer zahlen müssen. Dank der Landesregelung bleibt der Anteil von Wohngrundstücken an der Gesamtsteuerlast jedoch stabil. Besonders in Bremerhaven, wo der Hebesatz von 645 auf 896 gestiegen ist, sorgt diese Maßnahme für eine gewisse Entlastung.
So berechnet sich die neue Grundsteuer
Die neue Grundsteuer wird aus dem Grundsteuerwert, der Steuermesszahl und dem Hebesatz der Gemeinde ermittelt. Der Hebesatz ist in Bremerhaven deutlich höher als in Bremen, was zu einer stärkeren Belastung führen könnte. Eigentümer können die Höhe ihrer zukünftigen Grundsteuer bereits online über einen Grundsteuerrechner auf der Webseite des Bremer Finanzressorts überprüfen. (krü/vk)