
Dagmar Imhoff (links) vom Sozialpsychiatrischen Dienst und Genesungsbegleiterin Simone Hartung wollen Leid mindern helfen.
Foto: Lammers
Offene Sprechstunde bietet erste Hilfe bei psychischen Problemen
Die Offene Sprechstunde des Sozialpsychiatrischen Dienstes unterstützt unbürokratisch Menschen mit psychischen Problemen in Bremerhaven.
Zuhören und beraten
Wer mit psychischen Problemen kämpft, sieht sich auch zumeist noch Vorbehalten gegenüber: „Freunde wenden sich ab, Arbeitgeber versuchen, Betroffene loszuwerden“, nennt Simone Hartung Beispiele, die sie aus ihrem eigenen Leben kennt. Heute arbeitet sie als freie Genesungsbegleiterin. Eines der Projekte, das sie in Kooperation mit dem Gesundheitsamt betreut, sind offene Sprechstunden im Zentrum für seelische Gesundheit (ZsG). Zuhören, beraten und „Netzwerke, die es in Bremerhaven durchaus gibt“ nutzen. Und das alles vertraulich, auf Wunsch auch anonym.
Keine Randerscheinungen
Probleme wie Depressionen, Burn-out oder Suchterkrankungen sind keineswegs Randerscheinungen. Schätzungsweise 16 bis 20 von 100 Menschen erkranken irgendwann in ihrem Leben mindestens einmal an einer Depression oder einer chronisch depressiven Verstimmung, heißt es beispielsweise vonseiten des Bundesgesundheitsministeriums. Und Simone Hartung hat in der offenen Sprechstunde im ZsG auch bereits Menschen mit Suchterkrankungen beraten. Wo und wie sich Entzüge organisieren lassen, wenn Kinder oder Tiere im Spiel sind beispielsweise.
Unterstützung bei der Suche nach Psychotherapeuten
Sie hat auch offene Ohren für die Angehörigen von psychisch kranken Menschen und bietet Entlastungsgespräche, wenn gerade jemand in einer psychischen Krise wie Burn-out ist, aber anderweitig keine Hilfe bietet. In der offenen Sprechstunde finden Ratsuchende auch Unterstützung bei der Suche nach einem Psychotherapeuten. Die zweite offene Sprechstunde des Projektes wird vonseiten des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Gesundheitsamtes gestaltet.