
Professor Antje Boetius während der Kiellegung der „Uthörn“: Das Forschungsschiff ist inzwischen fertig. Auf eine neue „Polarstern“ warten sie und ihre Mitarbeiter noch.
Foto: Horvath/Awi
„Polarstern II“ auf der Agenda: Boetius bleibt Awi-Chefin
Polarforscherin und Tiefseebiologin Antje Boetius steht für weitere fünf Jahre an der Spitze des Alfred-Wegener-Instituts (Awi), das sie seit 2017 leitet.
Awi hat deutlich an Bekanntheit gewonnen
In ihrer ersten Amtszeit hat sie maßgeblich zu einer internationalen Vernetzung und Sichtbarkeit der deutschen Polar- und Meeresforschung beigetragen, die größte Expedition in der Institutsgeschichte betreut und das Neubauprojekt „Polarstern II“ auf den Weg gebracht. Unter der Leitung von Prof. Dr. Antje Boetius hat das Awi deutlich an Bekanntheit gewonnen – nicht nur in der Forschungscommunity, sondern auch in der Gesellschaft.
Größte Arktisexpedition aller Zeiten
Mit der Koordination der „MOSAiC“-Expedition, der größten Arktisexpedition aller Zeiten, habe das Awi als das deutsche Kompetenzzentrum für Polar- und Meeresforschung seine Leistungsfähigkeit eindrucksvoll unter Beweis gestellt. „Umso mehr freut es mich, dass Frau Prof. Boetius das Awi auch in den nächsten fünf Jahren führen wird“, sagt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP).
Neue Mission, neue Schiffe
In ihrer zweiten Amtszeit möchte Boetius mit vielen internationalen Partnerinstitutionen eine Antarktis-Mission im Rahmen der UN-Ozeandekade auf den Weg bringen. Zusätzlich zu Forschungsvorhaben werden Infrastrukturprojekte umgesetzt. So wird am Hauptstandort in Bremerhaven das Technikum als Ort innovativer Entwicklungen maritimer Technologien in Betrieb genommen. Und nach dem gerade getauften Neubau des Küstenforschungsschiffs „Uthörn“, dem ersten Seeschiff mit nachhaltigem Methanol-Antrieb, steht mit der „Polarstern II“ der Bau eines neuen Flaggschiffs für die deutsche Polarforschung und ihrer Partner als Großprojekt auf der Agenda.
Eigene Expedition geplant
Nächstes Jahr wird Boetius außerdem zum ersten Mal seit ihrer Übernahme der Institutsleitung wieder selbst eine Expedition mit der „Polarstern“ leiten. Auf der Arc-Watch-Expedition wird sie mit einem internationalen Team erforschen, wie der Rückgang des arktischen Meereises das Ökosystem des Arktischen Ozeans bis zum Tiefseeboden rund um den Nordpol im vergangenen Jahrzehnt verändert hat.