Mitarbeiter des Zolls kontrollieren hier Bauarbeiter, ob sie als Schwarzarbeiter unterwegs sind.

Mitarbeiter des Zolls kontrollieren hier Bauarbeiter, ob sie als Schwarzarbeiter unterwegs sind.

Foto: Müller/dpa

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Schwarzarbeit wird immer attraktiver - über 17 Millionen Euro Schaden

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Von Thorsten Brockmann
12. Februar 2024 // 16:22

Das Hauptzollamt Bremen - zuständig auch für Bremerhaven und das Cuxland - rechnet aus, dass mehr als 17 Millionen Euro nicht gezahlt wurden. Das ist fast doppelt so viel wie ein Jahr zuvor.

3500 eingeleitete Strafverfahren markieren einen neuen Höchstwert, und auch die 1900 Bußgeldverfahren stellen einen neuen Rekord dar.

Die Freiwillige Finanzkontrolle Schwarzarbeit ist im Dreieck zwischen Delmenhorst, Cuxhaven und Stade unterwegs. Allein von Bremerhaven aus arbeitet eine Einheit von 50 Zöllnern, die nach Schwarzarbeitern suchen. Sie tragen bei ihrer Arbeit schusssichere Westen, sie sind bewaffnet.

Schwarzarbeit ist Wirtschaftskriminalität

„Schwarzarbeit ist Wirtschaftskriminalität und kein Kavaliersdelikt“, mahnt Nicole Tödter, die Leiterin des Hauptzollamts. Mit einer festgestellten Schadenssumme von über 17 Millionen Euro wurde das Ergebnis von 2022 von rund 9 Millionen Euro fast verdoppelt. Der Schaden errechne sich aus nicht gezahlten Sozialversicherungsbeiträgen, nicht gezahlten Steuern und „sonstigen Schäden“ zusammen, das sind insbesondere nicht gezahlter Mindestlohn, nicht gezahlte Beiträge zu Urlaubskassen und zu Unrecht erhaltene Sozialleistungen.