
Haftstrafen hat die Staatsanwaltschaft gefordert, Freispruch die Verteidigung. Der Prozess wegen Menschenhandels und Zuhälterei geht mit den Plädoyers seinem Ende zu.
Foto: Mündelein
Sexuelle Ausbeutung auf der Lessingstraße: Staatsanwalt fordert Haftstrafe
Bis zur Erschöpfung sollen eine Zuhälterin und ihr Sohn zwei Frauen aus Ungarn zum Anschaffen auf der Lessingstraße angetrieben haben. Der Staatsanwalt fordert deshalb eine Haftstrafe. Die Verteidigung hält die Vorwürfe für haltlos und fordert Freispruch. Mit den Plädoyers neigt sich damit einer der seltenen Prozesse aus dem verschlossenen Bremerhavener Rotlichtmilieu dem Ende zu. Ein aufwendiger Prozess, der sich nun schon fast anderthalb Jahre am Landgericht Bremen hinzieht. Auslöser war eine Anzeige einer Prostituierten.
Vergewaltigungsvorwurf nicht haltbar
Sie schilderte ihr Pein im Koberfenster auf der Lessingstraße in den grellsten Farben, sprach von Schlägen und Gewalt, sogar von Vergewaltigungen durch den Sohn. Am Ende war aber auch die Staatsanwaltschaft nicht mehr völlig überzeugt. Der Vorwurf der Vergewaltigung tauchte im Plädoyer nicht mehr auf.
Haftstrafe für Zuhälterin gefordert
Wegen ausbeuterischer Zuhälterei beantragte er für die 41 Jahre alte Frau zwei Jahre und sechs Monate Haft. Wegen Mittäterschaft sowie wegen zweifacher Körperverletzung forderte er ein Jahr und neun Monate Haft auf Bewährung für den 25 Jahre alten Sohn. Die Verteidiger wiesen die Anträge als unbegründet zurück und forderten Freispruch für beide Angeklagten. Das Urteil soll in der kommenden Woche am 22. Dezember verkündet werden.

Haftstrafen hat die Staatsanwaltschaft gefordert, Freispruch die Verteidigung. Der Prozess wegen Menschenhandels und Zuhälterei geht mit den Plädoyers seinem Ende zu.
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