
120-mm-Granaten eines QF-Mk IX-Schiffsgeschützes auf einem Wrack vor der belgischen Küste.
Foto: Vlaams Instituut voor de Zee (VLIZ)
So gefährlich ist gammelnde Weltkriegsmunition für die Meeresumwelt
Welche Folgen hat rostende Weltkriegsmunition auf die Meeresumwelt? Die Ergebnisse eines Forschungsprojekts werden in Bremerhaven öffentlich vorgestellt.
Forscher tauchten zu Weltkriegswracks
Forscher vom EU-Projekt North Sea Wrecks (NSW) tauchten zu Weltkriegswracks in der Nordsee und analysierten Proben. In einem öffentlichen Symposium am Mittwoch und Donnerstag, 19. und 20. April 2023, im Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI) stellt das vom Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) geleitete EU-Projekt nach viereinhalb Jahren Ergebnisse vor.
1,3 Millionen Tonnen Munition in der deutschen Nordsee
Allein im deutschen Teil der Nordsee sind es Schätzungen zufolge rund 1,3 Millionen Tonnen Munition, aus denen durch Korrosion gefährliche Schadstoffe austreten können. Welche Gefahren gehen von Kriegswracks, versunkener Munition (UXO) und Chemikalien wie dem Sprengstoff TNT im Wasser aus? Das EU-geförderte, internationale Projekt „North Sea Wrecks“ ging dieser Frage nach.
TNT ist giftig und krebserregend
Die beteiligten Meeresforschungsinstitute in Belgien, den Niederlanden, Deutschland und Dänemark sind auf mehreren Forschungsausfahrten in der Nordsee gewesen. „Rund um die Wracks sind die Konzentrationen von gelöstem TNT teilweise deutlich erhöht. Die Chemikalien sind giftig und krebserregend und sie werden von den Organismen vor Ort aufgenommen“, sagt Dr. Matthias Brenner vom AWI, der die Expeditionen zu den deutschen Wracks leitete und die Gesundheitsuntersuchungen an den Organismen vornimmt.