
Eisbärin Valeska mit Töchterchen Lale im Jahr 2014.
Foto: Scheer
Tote Eisbärenbabys: Tierschützer kritisieren Zoo am Meer
Nachdem der Zoo am Meer in Bremerhaven am Freitag die traurige Nachricht verkündete, dass zwei neugeborene Eisbärenbabys tot sind, gibt es scharfe Kritik vonseiten der Tierschutzorganisation PETA.
Angriff gegen Direktorin
Die Tierrechtsorganisation greift Direktorin Heike Kück direkt an und wirft ihr vor, "die Eisbärenzucht in Bremerhaven aus rein kommerziellen Gründen voranzutreiben, obwohl die hohe Sterblichkeit und die stets eintretenden Verhaltensstörungen bekannt sind". Nachzuchten in menschlicher Obhut gehe immer mit einer hohen Jungtiersterblichkeit einher.
"Defizitäre Kassen auffüllen"
„Um die defizitären Kassen des traurigen Tiergefängnisses aufzufüllen, wird auf Teufel komm raus nachgezüchtet. Auf das Wohl der Tiere nehmen die Verantwortlichen dabei keinerlei Rücksicht“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. Die Tierschützer fordern daher ein Nachzuchtverbot für Eisbären in Zoos. In freier Natur wanderten Eisbären bis zu 100 Kilometer pro Tag, in Zoos sei das nicht möglich.
80 Prozent krank
"Tiere sind nicht da, um uns zu unterhalten", erklärt PETA. Rund 80 Prozent aller Eisbären in deutschen Zoos litten laut eigener Studie von PETA an ausgeprägten Verhaltensstörungen. Die Haltung von Eisbären "in Gefangenschaft" leiste darüber hinaus auch keinen Beitrag zum Artenschutz, da im Zoo geborene Tiere grundsätzlich nicht ausgewildert werden können.

Eisbärin Valeska mit Töchterchen Lale im Jahr 2014.
Foto: Scheer