
Kiloweise sollen die vier Angeklagten Kokain in den Hafen geschmuggelt haben. Nun kann es passieren, dass sie wegen Formfehlern auf freien Fuß gesetzt werden müssen.
Foto: Scheer
Verkorkster Kokain-Prozess muss neu durchstarten
Richter Helmut Kellermann zieht die Reißleine. Nach etlichen Unterbrechungen wegen einer fehlerhaften Schöffenauswahl wird der Kokain-Prozess am Landgericht gegen vier Angeklagte nun komplett neu aufgerollt. Weil damit die Dauer der Untersuchungshaft über das übliche Maß ausgeweitet wird, steht jetzt die Prüfung ins Haus, ob die Angeklagten auf freien Fuß gesetzt werden müssen. Die Untersuchungshaft sollte eine Dauer von sechs Monaten nicht überschreiten. Durch den missglückten Start des Kokain-Prozesses sind allerdings jetzt zusätzlich vier Wochen sinnlos ins Land gegangen. Kellermann nimmt das Risiko in Kauf. Wegen der zu erwartenden hohen Haftstrafen geht er davon aus, dass das Oberlandesgericht die Angeklagten nicht aus der Haft entlassen wird. Die Fluchtgefahr ist zu groß.
Angst vor Formfehlern beim Kokain-Prozess
Über 430 Kilo Kokain sollen die vier Angeklagten geschmuggelt haben. Aber der Prozess gegen sie kommt nicht in die Gänge, weil es Probleme mit der Auswahl der Ersatzschöffen gab. Das Gericht versuchte, die Fehler zu beheben. Mehrfach wurde deshalb der Prozess unterbrochen.
Kokain-Prozess soll am 7. September neu gestartet werden
Am Mittwoch sollte es eigentlich losgehen. Aber die Anwälte machten das Gericht auf weitere Fehler bei der Schöffenauswahl aufmerksam. Kellermann folgte ihnen. Ihm war das Risiko zu groß, dass das Urteil später wegen Formfehlern aufgehoben wird. Jetzt folgt der Neustart des Kokain-Prozesses am 7. September.

Kiloweise sollen die vier Angeklagten Kokain in den Hafen geschmuggelt haben. Nun kann es passieren, dass sie wegen Formfehlern auf freien Fuß gesetzt werden müssen.
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