
Vier Studentinnen des Studiengangs Cruise Tourism Management haben den Aufräumtag im „Leher Dschungel“ organisiert (von links): Linnéa Feuster, Aileen Schrape, Diana Merendeiro und Denise Banna.
Foto: Lothar Scheschonka
Bremerhavener Studentinnen sagen dem Müll den Kampf an
Am Aufräumtag in der Neuen Aue beteiligen sich rund 20 Bürger. Die Aktion ist ein Projekt der Hochschule Bremerhaven.
Sieben Kubikmeter Müll aus dem „Dschungel“ gefischt
Im Gebüsch lag ein Waschbecken und im Graben ein Fahrrad. Zur Ausbeute des Aufräumtags im „Leher Dschungel“ gehörten außerdem zwei Einkaufswagen und ein Bobbycar. Vier Studentinnen der Bremerhavener Hochschule hatten am Sonntag zum „Clean Up Day“ an der Neuen Aue aufgerufen, rund 20 Bürger beteiligten sich trotz des ungemütlichen Wetters.
Viel mehr hätten es auch kaum sein dürfen, sonst hätte der Sieben-Kubikmeter-Container nicht gereicht. „Der war am Ende zu 90 Prozent gefüllt“, schätzt Linnéa Feuster, eine der Organisatorinnen.
Für sie und ihre Mitstreiterinnen war der Einsatz keine reine Umweltschutzaktion, sondern zugleich Teil ihres Studiums: Im Seminar „Projekt- und Event-Management“ von Marnie Knorr war die Aufgabe, alles zu planen. „Man kann ja nicht einfach loslegen“, sagt Aileen Schrape und zählt auf: „Wir mussten, rauskriegen, wer das genehmigen muss, wir mussten einen Container organisieren und verhandeln, was der kostet.“ Um Arbeitshandschuhe, Greifer und Müllbeutel hat sich Denise Banna gekümmert: „Die sind uns von den Entsorgungsbetriebe zur Verfügung gestellt worden, die fanden unsere Idee sofort gut.“
Für die Helfer gab es Tee und selbstgebackenen Fantakuchen
Zu den Schwerpunkten bei der Vorbereitung gehörte schließlich das Marketing. „Wir haben Schulen angeschrieben, Flyer verteilt, das Projekt in den sozialen Medien bekanntgemacht und auch die NORDSEE-ZEITUNG hat darüber berichtet“, sagt Linnéa Feuster. Last but noch least haben die vier jungen Frauen auch an eine Belohnung gedacht: Am Ende bekamen alle Helfer heißen Tee und selbstgebackenen Fantakuchen. „Da ist tatsächlich Fanta drin“, verrät Feuster einen Teil des Rezepts.
Unterstützt wurden die Studentinnen des Fachs Cruise Tourism Management (drittes Semester) von der Initiative Meergestrüpp, die sich seit Jahren für das Areal Neue Aue einsetzt, das sie „Leher Dschungel“ nennen. Einer von ihnen ist Thomas Kirchhof. Er sagt, dass Müll ein „sehr großes Problem“ des Areals ist. „Ein bisschen wild ist ja schön“, sagt er, „aber der Abfall mindert die Wertigkeit. Das ist hier ein Kleinod, aber ohne den wilden Müll wäre es noch schöner.“
Überall wurden die Müllsammler fündig
Die Suche war tatsächlich sehr ergiebig: Egal in welche Richtung die Müllsammler ausströmten, überall wurden sie fündig. „Ich habe nur fünf Minuten gesucht, und mein Beutel ist schon gut voll, sagt Pascal Czech. Was Spektakuläres ist nicht dabei. „Nur Unmengen von Hundekotbeuteln und Corona-Masken“, beschreibt er.
Aus Sicht der Studentinnen ging es bei ihrem Clean Up Day auch darum, „das Umweltbewusstsein der Menschen zu stärken“. Angesichts der Tatsache, dass in drei Stunden rund sechs Kubikmeter Müller zusammengekommen sind, ist da noch einiges zu tun.