
Das einfache Schnarchen ist zwar nervig, aber meist nicht gefährlich. Unregelmäßiges, lautes Schnarchen kann jedoch auf ernst zu nehmende Atmungsstörungen hinweisen. Bis zu drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung – oftmals Männer – leiden am Schlafapnoe-Syndrom. Übersetzt bedeutet der Begriff „Atemstillstand im Schlaf“.
Foto: Hörhager/dpa
Wenn beim Schnarchen die Luft wegbleibt
Es ging ihr richtig schlecht. Andrea Müller* aus Bremerhaven fühlte sich tagsüber wie erschlagen, kam nicht richtig in die Gänge. „Ich bin von meinem Chef und meinen Kollegen sogar darauf aufmerksam gemacht worden, dass ich während der Arbeit gelegentlich kurze Aussetzer hatte“, erzählt sie. Nach mehreren erfolglosen Arztbesuchen sei im Schlaflabor der Befund Schlafapnoe ermittelt worden.
CPAP-Gerät verschafft Erleichterung
Ihr wurde eine Atemmaske, ein sogenanntes CPAP-Gerät, verschrieben. Der Erfolg war sofort da. CPAP – die Abkürzung steht für das Englische „continuous positive airway pressure“. Die Geräte erzeugen einen kontinuierlichen Atemwegsdruck. „Meine Kollegen haben es schon nach zwei Tagen gemerkt, ich war ein neuer Mensch“, berichtet Andrea Müller. „Zuvor ging es mir richtig dreckig, was auch Depressionen verursachte. Auch die habe ich nicht mehr.“ Außerdem hilft ihr, dass sie regelmäßig die Selbsthilfegruppe Schlafapnoe Bremerhaven besucht.
Massive Auswirkungen auf die Gesundheit
Schlafapnoe, oft in Verbindung mit Schnarchen, ist eine Erkrankung, die von den Betroffenen oftmals lange Zeit gar nicht wahrgenommen wird, obwohl sie massive Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Gut ist es, wenn nebenan jemand wach liegt, es mitbekommt und es dem Schnarcher mitteilt. Denn die Schlafstörung kann ernste Folgen wie Bluthochdruck oder erhöhte Tagesschläfrigkeit mit unwillkürlichem Einschlafen zum Beispiel am Steuer haben, Stichwort Sekundenschlaf.
Selbsthilfegruppe trifft sich im Ameos Klinikum
Die Mitglieder der Bremerhavener Selbsthilfegruppe treffen sich seit Jahren regelmäßig im Ameos Klinikum am Bürgerpark. Unterstützt wird die Gruppe von den Krankenkassen, vom Magistrat Bremerhaven und von Ameos. „Als Betroffene haben wir selbst Erfahrungen und können andere beraten, die Hilfe suchen“, sagt Edgar Boenninghoff, Vorsitzender der Selbsthilfegruppe. Der Verdacht auf eine Schlafapnoe sollte auf jeden Fall vom Arzt diagnostisch bestätigt werden. Er wird zumeist eine Überweisung in ein Schlaflabor veranlassen, wie es auch am Bremerhavener Ameos Klinikum am Bürgerpark besteht. In der Regel drei Nächte werden die Patienten dort beobachtet. (stn)
Nächster Termin
Die Selbsthilfegruppe Schlafapnoe Bremerhaven trifft sich in jedem zweiten Monat am ersten Freitag um 16.30 Uhr im Ameos Klinikum am Bürgerpark in der Cafeteria. Der nächste Termin ist am Freitag, 5. Oktober. Betroffene und Angehörige sind ohne Anmeldung willkommen. Kontakt: Tel. 0471/30832376. *Name von der Redaktion geändert

Das einfache Schnarchen ist zwar nervig, aber meist nicht gefährlich. Unregelmäßiges, lautes Schnarchen kann jedoch auf ernst zu nehmende Atmungsstörungen hinweisen. Bis zu drei Prozent der erwachsenen Bevölkerung – oftmals Männer – leiden am Schlafapnoe-Syndrom. Übersetzt bedeutet der Begriff „Atemstillstand im Schlaf“.
Foto: Hörhager/dpa